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FC, Drogen und SauberkeitDas fordern Kölnerinnen und Kölner vom neuen Oberbürgermeister

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Ein Drogenabhängiger schläft sein Rausch vor einem Hauseingang aus. Zahlreiche Drogenabhängige prägen das Bild rund um den Neumarkt.

Ein Drogenabhängiger schläft sein Rausch vor einem Hauseingang aus. Zahlreiche Drogenabhängige prägen das Bild rund um den Neumarkt.

Vom FC über Kita-Gebühren bis zu Müll: Kölnerinnen und Kölner haben klare Forderungen an den neuen Oberbürgermeister Torsten Burmester.

Vermüllung, eine wachsende Drogenszene und Leerstände sind nur einige der Probleme, die Kölnerinnen und Kölner in der Stadt und in ihren Veedeln beklagen. Auch der Ausbau der Ost-West-Achse beschäftigt viele Bürgerinnen und Bürger.

Kölns neuer Oberbürgermeister Torsten Burmester will die Probleme direkt angehen und nennt Sauberkeit und Sicherheit als Prioritäten. Doch die Bürgerinnen und Bürger haben noch viele weitere Anliegen und Forderungen, wie eine Umfrage von Kölner Stadt-Anzeiger und Express ergeben hat. 

Das fordern Kölnerinnen und Kölner von Torsten Burmester

„Keine Bebauung der Rather Felder. Erhalt der letzten Kaltluftschneise Kölns!“, fordert Jürgen Gellert. Auf den Feldern rund um den Rather See plant die Stadt den Bau von mehreren hundert Wohnungen.

Matthias Benz liegt der 1. FC Köln am Herzen. Seine Forderung an den neuen OB lautet: „Ausbau des Geißbockheims mit allen geplanten Fußballplätzen und Gebäuden am jetzigen Standort!“ Bereits Ende August hatten rund 4000 Fans des Vereins für den Ausbau demonstriert, für den seit 2014 Pläne bestehen.

Flo Dolski spricht ein Anliegen vieler Familien an: „Der OB sollte sofort an die Senkung der Kita-Gebühren gehen. Wieso ist die Kita im Kölner Umland kostenlos, aber in Köln bezahlt man so hohe Gebühren? Für eine junge Familie würde das eine Alternative zu günstigeren Mieten darstellen und zu einer Erleichterung für den Geldbeutel führen.“

Zunehmende Verwahrlosung der Stadt wird immer wieder als Problem genannt

Für Jürgen Helten steht die Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit im Vordergrund. Er wünscht sich eine sachliche und zielführende Debatte auf Augenhöhe, die alle Akteure der Obdachlosenhilfe einbezieht.

Torsten Burmester (SPD) wird in den kommenden fünf Jahren Kölns Verwaltung als Oberbürgermeister leiten. Bereits in den ersten 100 Tagen im Amt will er etwas bewegen.

Torsten Burmester (SPD) wird in den kommenden fünf Jahren Kölns Verwaltung als Oberbürgermeister leiten. Bereits in den ersten 100 Tagen im Amt will er etwas bewegen. (Archivbild)

Er kritisiert: „Man hat fünf Jahre verstreichen lassen und in der Debatte um die zunehmende Verwahrlosung in der Stadt macht man die gleichen Fehler wie in vergangenen Jahren.“

Ralf Habeth fordert, dass der neue OB verkehrspolitische Entscheidungen der vorherigen Stadtregierung zurückdrehen solle. Er nennt dazu einen funktionierenden Autoverkehr, mehr Parkmöglichkeiten und die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung auf der Venloer Straße. „Er soll sich auch um die Geschäftsleute kümmern, damit die Stadt wieder funktioniert und revitalisiert wird“, so Habeth.

Bürgerin fordert bessere Beleuchtung am Alter Markt

Helga Otto wünscht sich eine bessere Beleuchtung auf dem Alter Markt und im Brigittengässchen. „Leider musste ich schon des Öfteren die Polizei anrufen, weil Frauen belästigt wurden oder Volltrunkene ausgeraubt wurden“, erklärt sie.

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum“, fordert Wolle Sch. und regt an: „Warum wird das Konzept der Genossenschaften nicht ausgeweitet?“ Auch für Utz Göbel ist die Schaffung von günstigem Wohnraum wichtig. Er schlägt vor: „Bauland an unsere zahlreichen Baugenossenschaften vergeben, die überwiegend gut und günstigen Wohnraum schaffen und nachhaltig bewirtschaften, ohne, dass da große Investoren hinter stecken, deren Aktionäre in erster Linie viel Geld damit verdienen wollen, welches der Stadt nicht zugutekommt.“

Dass der neue OB das Problem am Neumarkt in den Griff bekommt, ist für Manuel Schuster vordringlich. „Außerdem ist Köln ziemlich dreckig. Man sieht in der Innenstadt, aber nicht nur dort, sehr viel Obdachlosigkeit und Verwahrlosung. Die Verwaltung sollte effizienter werden und sich nicht mit Nebenkriegsschauplätzen beschäftigen“, so der Kölner.

Ein Leser, A. Schatte, legt den Fokus auf die Ringe: „Die Sicherheit auf den Ringen muss verbessert werden. Geschäfte nur mit Barzahlung ohne Kassenbon müssen verboten werden. Die Sauberkeit, vor allem am Sonntag, muss wieder hergestellt werden. Die Ringe müssen wieder die Flaniermeile der Bürger werden!“

Auch Müllproblem und Fluglärm sind drängende Themen in Köln

Werner Knops schlägt vor: „Ich finde, das Müllproblem wäre kurzfristig das wichtigste. Man könnte zum Beispiel ‚Kölle putzmunter‘ mal wieder initiieren und die Kölner ein wenig mobilisieren.“

Das Thema bewegt auch Petra Esser. Sie wünscht sich genügend Mülleimer in großen Parks, besonders an Sitzbänken, und höhere Reinigungsintervalle durch die AWB. Zudem fordert sie mehr Präsenz von Ordnungskräften, um gegen Müllsünder vorzugehen, sowie mehr öffentliche Toiletten in der Stadt und in den großen Parks.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Fluglärm. „Wir Bürger haben ein Recht darauf, dass unsere Gesundheit nicht geschädigt wird. Gewinnstreben gegen Gesundheitsschäden. Seit Jahren wird nun angekündigt, zumindest für Passagiermaschinen ein Nachtflugverbot einzuführen, ein solcher kleiner Schritt ist aber immer noch nicht umgesetzt. Wie viele Jahrzehnte sollen wir warten?“, fragt Claudia Kruchten.

Ralf Schmid fordert vom neuen OB: „Das Thema Fluglärm endlich mal angehen, und zwar lösungsorientiert und nicht mit Jahre alten Totschlagargumenten.“ Die Liste der Aufgaben für Torsten Burmester ist lang. (red)