Im Zeichen der Kinderrechte70 Vereine und Initiativen beim Weltkindertagsfest

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Weltkindertagsfest

Das Weltkindertagsfest war sehr gut besucht.

Köln – Ein Recht auf Bildung, ein Recht auf Information und der Schutz vor Ausbeutung – zehn besondere Kinder-Grundrechte verabschiedeten die Vereinten Nationen im Herbst 1989, vor nahezu genau 30 Jahren. Beim diesjährigen Kölner Weltkindertag stand am Sonntag deshalb alles im Zeichen der Kinderrechte, die Schutz und Wohlbefinden von Kindern in aller Welt garantieren sollen. Am Rheinufer und auf dem Heumarkt präsentierten sich bei bestem Wetter rund 70 Vereine und Initiativen, die in und um Köln Kinder- und Jugendarbeit leisten.

Kletterparcours Weltkindertag

Kletterparcours am Rhein.

An knapp 100 Ständen boten Verbände und Unternehmen Workshops, Spiele und Infomaterial an. So konnten Kinder bei den Abfallwirtschaftsbetrieben eine echte Kehrmaschine aus nächster Nähe betrachten oder sich am Stand von Rewe im Torwandschießen versuchen. Der Deutsche Alpenverein hatte sogar einen kleinen Kletterparcours aufgebaut, den die Kinder durchqueren durften.

Henriette Reker fordert Gleichberechtigung für Kinder

Oberbürgermeisterin Henriette Reker erinnerte zur Eröffnung daran, wie wichtig die Meinung von Kindern für die Entwicklung der Stadt sei. „Schließlich haben wir uns die Stadt nur geliehen, die junge Generation wird noch länger hier leben als wir“, sagte sie und forderte dazu auf, Kinder als gleichberechtigte Mitglieder der Stadtgesellschaft ernstzunehmen. Schirmfrau Hedwig Neven DuMont lobte die Kölner für ihr Engagement, mahnte aber auch, sich in Zukunft weiterhin anzustrengen.

Hedwig Neven DuMont

Hedwig Neven DuMont lobte die Kölner für ihr Engagement.

Beim Rundgang über das Festgelände besuchte die Oberbürgermeisterin auch das Kinder- und Jugendbüro der Stadt, das seit April am nördlichen Ende des Alter Markt liegt. Das Büro soll eine Verbindung zwischen den Wünschen der Kinder und Jugendlichen im Stadtgebiet und der Verwaltung schaffen, wie Mitarbeiter Willi Becker erläuterte. Zudem sollen sie dazu angeregt werden, ihr Recht auf Mitsprache bei städtischen Entscheidungen zu nutzen und sich für ihre Interessen einzusetzen.

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Grundlage für die Arbeit des Büros ist der städtische Aktionsplan, den der Stadtrat im Juli 2017 verabschiedet hatte. Darin sind 58 Maßnahmen festgehalten, die Köln kinderfreundlicher machen sollen. Der Aktionsplan war eine Voraussetzung für das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“, das das Kinderhilfswerk Unicef im Februar 2018 an die Stadt vergab. In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Zwischenbericht bescheinigt sich die Stadt, die selbstgesteckten Ziele nach und nach zu erreichen. So wurden beispielsweise mehrere Spielplätze nach Anregungen von Kindern umgestaltet, Schulhöfe saniert und die Bedürfnisse von Kindern zu einem festen Bestandteil der Verkehrsplanung gemacht.

Maskottchen Weltkindertag

Spaß mit einem Maskottchen.

Ein größeres Augenmerk soll in Zukunft auf die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegt werden, die die jungen Kölner laut der Jugendbefragung aus dem vergangenen Jahr besonders beschäftigen. Aktuell arbeiten die Mitarbeiter des Büros im Stadtzentrum noch daran, unter Vereinen und Initiativen bekannter zu werden. „Da müssen wir noch einige Klinken putzen“, sagt Christina Bergmann, die für den Kölner Jugendring am Alter Markt arbeitet.

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