Kölner KarnevalHänneschen-Puppen stehen bei karnevalistischer Matinee im Vordergrund

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Hänneschen-Puppen in der Philharmonie

Die Puppen vom Hänneschen-Theater feierten mit bei der Karnevalistischen Matinee in der Philharmonie.

Am Sonntag fand die traditionelle karnevalistische Matinee in der Kölner Philharmonie statt.

„Musik, Tanz, Humor und Puppenspiel“ versprach Moderator Holger Kirsch den Gästen zu Beginn der Karnevalistischen Matinee in der Philharmonie. Der Zugleiter des Rosenmontagszuges löste dies in den folgenden zwei Stunden mit einem gut inszenierten Programm ein.

Ein Drittel der Matinee gehörte dem Hänneschen-Theater, das in diesem Jahr 222 Jahre alt wird. Das Orchester Blödgen begleitete das Ensemble mitsamt den bekanntesten Knollendorfer Figuren mit dem Lied „Em Hännesje zo Kölle“ der Höhner aus dem Jahr 1980 auf die Bühne. Danach zeigten sie bei ihrem Medley mit Willi-Ostermann-Liedern „wie all die Pöppcher danze“.

Matinee war wohltuend kölsch

Großen Applaus gab es für den Auftritt von Marie-Luise Nikuta als Hänneschen-Puppe und ihr Mottolied „Wat e Thiater, wat e Jeckespiel“ – wie in der aktuellen Puppensitzung gesungen von Puppenspielerin Almut Solzbacher, der Text stammt von ihrem Kollegen Martin Moos. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lobte das Theater als Ort, in dem sich die kölsche Seele zeigt. „Das Hänneschen ist Heimat“.

Karnevalisten in der Kölner Philharmonie.

Karnevalisten in der Kölner Philharmonie.

Die Matinee war wohltuend kölsch, schwungvoll und kurzweilig. Holger Kirsch war gut beraten, auf lange Wortbeiträge und Interviews zu verzichten. Der gemeinsame Auftritt von Tänzerinnen aus 22 Tanzgruppen unter der Überschrift „Et Kölsche Jeföhl“ war ebenso wie die Musikbeiträge ein Volltreffer. Das gilt für die Bands Eldorado und Cat Ballou sowie für Max Biermann, der das Publikum zu einem Mini-Mitsingkonzert einlud. Herausragend war die Violinistin Lidia Streifling, die die Gäste mit Klassikern wie „Am Dom zo Kölle“ und „En unserem Veedel“ verzauberte.

Szenenapplaus, auch von Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda, gab es für die etwa drei Meter großen Hänneschen-Figuren. Hänneschen, Bärbelchen, Tünnes und Schäl im XXL-Format sorgten nicht nur im Foyer für Furore, sie tanzten und schunkelten beim von Biermann präsentierten Ostermann-Evergreen „Och, wat wor dat fröher schön doch en Colonia“ auf der Bühne mit. Gefertigt wurden die vier Figuren, die Mareike Marx im Jubiläumsjahr als Botschafter des Theaters in die Stadt entsenden möchte, von dem Künstlerteam Halina Labusga und Werner Blum. Sie fertigten auch die zehn „Big Jecks“ an, die im vergangenen Rosenmontagszug mit dabei waren.

Zugleiter Holger Kirsch möchte künftig weitere dieser Großfiguren im Zug sehen. Geld dafür hat er, denn wie immer kommen die Einnahmen der Karnevalistischen Matinee dem Rosenmontagszug zugute. Den von Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort überreichten Scheck über 25.000 Euro packte Kirsch gleich an Ort und Stelle ein.

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