Artur Tabat und Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Copyright: Alexander Roll
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Köln – Das Historische Rathaus am Alter Markt ist am Dienstag zum Feierort für eine besondere Kölner Persönlichkeit geworden: Zu Ehren von „Mister Rund um Köln“ hat Oberbürgermeisterin Reker einen Empfang für Artur Tabat ausgerichtet, der im Januar 2022 seinen 80. Geburtstag feierte. Zu Ehren des Jubilars versammelten sich – unter Einhaltung von 2G- und Hygieneregeln – neben den beiden Kölner Bezirksbürgermeistern Ralf Heinen sowie Andreas Wolter vor allem Wegbegleiter und Unterstützer Tabats, der mehr als 46 Jahre lang und bis zum Jahr 2018 als Organisator des jährlichen Radsportrennens „Rund um Köln“ aktiv gewesen ist.
OB Reker lobt Kölner Radsportler
„Mit viel Engagement und Leidenschaft haben Sie entscheidend zum Ruf Kölns als Radsport-Standort beigetragen - auch wenn die Stadt Ihnen das, zugegeben, nicht immer ganz leicht gemacht hat“, sagte Henriette Reker in ihrer Laudatio. Aufgrund der Vielzahl der Veranstaltungen habe seitens der Stadt auch immer eine Abwägung bei Förderung und Hilfe stattfinden müssen. Das sei aber nie aufgrund persönlicher Motive erfolgt, versicherte die Oberbürgermeisterin dem Jubilar.
Die Kölner Radsportlegende steht bereits seit 2008 im Goldenen Buch der Stadt.
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Mit Pragmatismus zum Erfolg
Der blickte dagegen mit kölscher Gelassenheit und Humor zurück: Nachdem er ab 1973 sechs Jahre lang an der Seite des damals Verantwortlichen Gerd Uhlenbruch das Rennen gestaltet hatte, stand er nach dem Ausscheiden seines Vorgängers „plötzlich allein da“, wie Tabat sagt. Pragmatismus und Ausdauer seien dem 80-Jährigen zufolge das Rezept für den Erfolg von Rund um Köln gewesen. So kam es auch, dass nicht jedes Jahr ab der Verzahnung der Veranstaltung mit dem Profisport im Jahr 1990, dieser auch vertreten war: „Wenn Geld genug da gewesen ist, dann konnte das Rennen immer mit Beteiligung der Profis stattfinden“, so Tabat. „Wenn nicht, dann mit den Amateuren.“
Aber wenn er Hilfe für das Rennen gebraucht habe, dann hätten sich in Köln auch ausnahmslos immer Unterstützer finden lassen. „Ich habe das Rennen zwar nie gewonnen, mich selbst aber immer als Motor gesehen, der antreibt“, sagte der sichtlich gerührte Tabat, nachdem er sich im Muschelsaal in das Gästebuch der Stadt Köln eintragen durfte. „Das war aber immer nur möglich, weil mir so viele Leute die Stange gehalten haben und alle Räder richtig ineinander gegriffen haben.“
Kölner Artur Tabat breits 2008 ausgezeichnet
Bereits 2008 war er anlässlich von 100 Jahren des Radklassikers „Rund um Köln“ für sein Engagement mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Köln ausgezeichnet worden. Artur Tabat räumte im Rathaus ein, dass er Anfang 20, ohne es zu wollen, durch seinen acht Jahre jüngeren und ebenfalls bei der Ehrung anwesenden Bruder Peter zum Radsport gekommen sei, der damals auf Drängen ihres Vaters hin recht erfolgreicher Fahrer gewesen Teilnehmer bei dem Rennen gewesen ist. Die Leidenschaft für den Radsport sei dann aber schnell gewachsen, wenn auch stets eher im Bereich der Organisation denn im Sattel.
Reker: „Das smarteste Verkehrsmittel"
Das attestierte Tabat auch die Oberbürgermeisterin: „Sie wissen, wie viel dieses Rennen den Kölnerinnen und Kölnern bedeutet“, lobte Reker den 80-Jährigen. Umso mehr, weil Tabat in Köln auch die erfolgreiche Verzahnung zwischen Profi-, Amateur- und Breitensport gelungen sei, spätestens deutlich geworden mit der Durchführung des „Jedermann-Rennen“, dass seit 2006 stattfindet – und bei dem natürlich auch Fahrerinnen an den Start gehen.
„Ich wünsche mir, dass Rund um Köln noch viele Jahre lang stattfindet, und dass ich gesund bleibe.“ In dieser Reihenfolge formulierte Artur Tabat am Dienstag seinen Ausblick in die Zukunft. Mit dem Vorhaben zum Ausbau der Albert-Richter-Bahn in Müngersdorf zum Radsportzentrum NRW ist kürzlich eine Entscheidung getroffen worden, die laut Henriette Reker „auch ein Resultat Ihres Lebenswerks im Dienst für das smarteste Verkehrsmittel der Menschheit“ ist.