Landtagswahl 2022Das wollen die SPD-Kandidaten in Köln verändern

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SPD alle Landtagswahlkandidaten

Lena Teschlade (v.l.), Jochen Ott, Berit Blümel, Lisa Steinmann, Florian Schuster, Christian Joisten und Carolin Kirsch kandidieren für die SPD.

Köln – Der Ort für den Foto-Termin der Kölner SPD-Landtagskandidatinnen und –kandidaten ist mit Bedacht gewählt. Auf der einen Seite die halb abgebrochenen Häuser des Laurenz-Carrés und im Hintergrund der Dom. Die Kathedrale solle zeigen, „dass die Türme bei uns im Logo bleiben werden“, sagt Jochen Ott, womit er auf die Debatte anspielt, dass die Stadt die Domspitzen aus dem Signet der Verwaltung tilgen möchte.

Und die Baustelle sei ein Symbol dessen, „dass es in Köln noch viel zu tun gibt“, erläutert der Direktkandidat des Wahlkreises Köln III, zu dem der Stadtbezirk Ehrenfeld, sowie Teile der Bezirke Nippes und Lindenthal gehören.

Bei dem, was es aus sozialdemokratischer Sicht in den sieben verschiedenen Kölner Landtagswahlkreisen zu tun gilt, sehen die vier Frauen und drei Männer neben lokalen Besonderheiten auch viele Gemeinsamkeiten. Gerechte Bildungschancen, bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz oder Digitalisierung sei für ganz Köln und NRW relevant, sind sich die Politikerinnen und Politiker einig.

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Joisten tritt im Wahlkreis Otts an

Der Sozialindex an Schulen etwa müsse stärker in Stadtteilen mit besonderen sozialen Herausforderungen Verankerung finden, fordert Ott. Im Wahlkreis Porz, in dem der Landtagsabgeordnete bislang immer kandidierte, tritt nun SPD-Ratsfraktionschef Christian Joisten an. Was zu Verstimmungen an der örtlichen Parteibasis führte. Dessen ungeachtet möchte Joisten, der erstmals ein Mandat in Düsseldorf anstrebt, Landes- und Kommunalpolitik besser verbinden. Zum Beispiel müssten Städtebauförderungen konsequenter in Anspruch genommen werden. „Und zwar nicht nur für die Innenstadt, sondern für alle Veedel“, sagt er.

Berit Blümel steht im linksrheinischen Süden zur Wahl. Neben weiteren Themen habe sie sich die Förderung von Gesamtschulplätzen und Inklusion lauf die Fahne geschrieben, sagt die Diplomkauffrau, die erst 2017 in die SPD eintrat und schon ein Jahr später Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rodenkirchen/Weiss/Hahnwald/Michaelshoven wurde. Lisa Steinmann ist schon seit 22 Jahren in der Partei.

2017 hatte sie ihr Landtagsmandat gegen CDU-Chef Bernd Petelkau verloren, das möchte sich die stellvertretende Ratsfraktionsvorsitzende am 15. Mai zurückholen, sagt sie. Digitalisierung sowie Umwelt- und Klimaschutz, „das sind die großen Zukunftsthemen.“ An diesen Bereichen hänge vieles, von Wohnungsbau, über Bildungsgleichheit und Wirtschaft bis zu einer größeren Teilhabe der Bürgerinne und Bürger am Entscheidungsprozessen in den Städten.

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Lisa Teschlade gibt unter anderem einen verstärkten Wohnungsbau als wichtiges Ziel ihrer politischen Arbeit an, sollte sie das Landtagsmandat in ihrem, dem linksrheinischen Kölner Norden, holen. „Wir brauchen aber auch Menschen, die bauen können“, weshalb die duale Ausbildung gestärkt werden müsse. Florian Schuster ist mit seinen 28 Jahren der jüngste der sieben SPD-Kandidierenden. Sein Wahlkreis, der fast das komplette Stadtzentrum und einen Großteil des Stadtbezirks Kalk umfasst, ist überwiegend urban geprägt.

„Wir brauchen mehr Milieuschutz“, sagt Schuster folglich, um der Gentrifizierung entgegenzuwirken und Chancengleichheit der Menschen zu erhalten. Chancengleichheit, die müsse es auch in der Gesundheitsversorgung geben, fordert Carolin Kirsch, die sich im Nordosten Kölns zur Wahl stellt. Im Landtag werde sie ihre Landespartei bei einer Reform der Krankenhausfinanzierung unterstützen. „Wir müssen kommunale Krankhäuser wie das in Holweide behalten“, sagt Kirsch.

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