Nach monatelangem StillstandStadt sucht neuen Leiter für Köln NS-Dok
Köln – Die Stadt hat die Stelle für die Leitung des NS-Dokumentationszentrums ausgeschrieben. Gesucht wird eine Person, die einen Universitätsabschluss in der Neueren oder Neusten Geschichte besitzt, über ausgewiesene Kenntnisse der Geschichte des Nationalsozialismus und der Lokal- beziehungsweise Regionalgeschichte sowie über eine mindestens zweijährige Erfahrung in einer leitenden Funktion einer Gedenkstätte oder einer historischen oder wissenschaftlichen Institution verfügt. Wichtig sei unter anderem auch eine „ausgeprägte Ergebnisorientierung bei der Entwicklung und Durchführung wissenschaftlicher und erinnerungskultureller Projekte, einschließlich Drittmittelförderung”.
Über die Ausschreibung der Stelle hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten Irritationen gegeben. Der langjährige Leiter des NS-Dokumentationszentrums Werner Jung war Ende Oktober aus seinem Amt ausgeschieden. Ein Bewerbungsverfahren lief zu diesem Zeitpunkt schon, wurde aber ausgesetzt.
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Die Stadt hatte die Unterbrechung der Suche mit einem Ratsbeschluss vom Dezember 2021 begründet. Darin heißt es, dass bei der Entwicklung des Projekts „Historische Mitte“, zu dem neben Römisch-Germanischen Museum, Stadtmuseum und Miqua auch das NS-Dokumentationszentrum gehört, „mögliche Synergien“ ausgelotet werden sollten. Nun müsse eruiert werden, was dies für die Neubesetzung der Leitung des NS-Dokumentationszentrums bedeute.
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Kritik der Politik
Die Politik zeigte sich in weiten Teilen irritiert über diese Argumentation. Der Kulturausschuss hatte im März beschlossen, die Suche zu forcieren. Die Stadt hatte wiederum dem Ausschuss abgesprochen, überhaupt in dieser Frage zuständig zu sein. Zugleich hatte Reker im März angekündigt, die Ausschreibung Ende Mai zu starten und im Herbst abzuschließen. Der erste Teil der Ankündigung wurde damit nun umgesetzt.
Von der Linken gab es dennoch Kritik. „Henriette Reker macht Personalpolitik nach Gutsfrauenart, entweder rechtlich nicht haltbar wie bei der jüngsten Dezernentenbesetzung oder undurchsichtig wie nun bei der Besetzung der Leitung des NS Dok", sagte der ulturpolitische Sprecher Jörg Kobel. Die Stelle sei auf fünf Jahre befristet, was zu kurz sei, „um ein Haus wirklich prägen zu können”.