Neue Anlage für ganz schnelle Skater

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Beim Spatenstich (v.l.): Weltmeisterin Claudia Maria Henneken, der Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, Hanspeter Detmer und Robert Woermann vom Speedskating-Club

Beim Spatenstich (v.l.): Weltmeisterin Claudia Maria Henneken, der Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, Hanspeter Detmer und Robert Woermann vom Speedskating-Club

Weidenpesch. Riehl –  Die Freude und Erleichterung war zum Spatenstich-Termin allen Akteuren deutlich anzumerken. Ab sofort laufen die Arbeiten zur Inlineskating-Bahn des Speedskating-Clubs (SSC) Köln 98 – und wenn alles klappt wie geplant, könnte bereits Ende Mai die Eröffnung von Kölns erster Trainingsbahn ihrer Art sein. „Es ist eine Bereicherung nicht nur für Weidenpesch, sondern für ganz Köln und darüber hinaus“, lobte Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, der den ersten Spatenstich machte. „Vielen Dank dem Verein, für seinen jahrelangen Einsatz. Der lange Atem ist sehr bewundernswert.“

Die Bahn entsteht auf einem nicht mehr benötigten Aschen-Fußballplatz der Bezirkssportanlage Scheibenstraße, gleich hinter dem kreisrunden Führungs- und Schulungszentrum der Feuerwehr. Direkter Nachbar ist der „Köllefornia“-Skateboard-Park des Vereins Northbrigade. Mit einem Bagger wurde bereits die Fläche für das „Infield“ innerhalb der ovalen Bahn ausgehoben und der Abraum zu Erdhaufen aufgeschichtet. Auch zwei kleine Rasenstücke entstehen innerhalb des Ovals. Bereits seit 2015 verfolgt der Inlineskating-Verein SSC Köln 98, einst als „Kölner Roll-Möpse“ gegründet, seine ehrgeizigen Pläne. 2016 vergab die Bezirksvertretung Nippes 35 000 Euro aus dem jährlichen Stadtverschönerungs-Etat ans Projekt. Insgesamt kostet es rund 540 000 Euro, von denen das städtische Sportamt – wie auch bei Kunstrasenplätzen für Fußballclubs üblich – 87,5 Prozent übernimmt. Der Rest steuert der Verein aus Eigenmitteln bei. Im Sommer 2019 bekam der Verein mit Sitz in Riehl als Bauherr der Anlage die Baugenehmigung; seitdem stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Zugleich hat der SSC das Gelände von der Stadt bis zunächst 2042 gepachtet. Der Verein plant, die Anlage auch für externe Nutzer zur Verfügung zu stellen, etwa Schulen und Jugendclubs.

Für die Inlinefreunde, darunter viele Junioren sowie auch Leistungssportler wie Claudia Maria Henneken, die Inline-Marathon-Weltmeisterin von 2019 in der Altersgruppe der Über-30-Jährigen, stellt die zukünftige Trainingsmöglichkeit eine große Erleichterung dar. „Wir hatten beispielsweise am Fühlinger See immer Probleme mit Kindern oder Hunden, die auf die Strecke laufen. Man sieht uns die Geschwindigkeit, mit der wir unterwegs sind, nicht immer an“, erläutert Robert Woermann, der 24-jährige Vereinsvize, der ebenfalls zu Deutschlands besten Läufern gehört. „Unser Verein ohne eigene Trainingsbahn war bisher ungefähr wie ein Tennisclub ohne eigene Platz-Anlage.“ Die neue Anlage wird mit einem zwei Meter hohen Zaun umfriedet – in erste Linie als Schutz vor freilaufenden Hunden, die im Grünzug oft anzutreffen sind. Die Anlage soll die Standards zur Austragung von Deutschen Meisterschaften erfüllen.

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„Der Gedanke zur eigenen Bahn existierte bei mir schon seit 2004, als wir ein gut besuchtes Rennen am Fühlinger See hatten“, so der Vereinsvorsitzende Hanspeter Detmer, der das Vorhaben maßgeblich vorangetrieben hat. Nun hofft er, dass das Inlineskating tatsächlich bald olympisch wird. Und sollten die Sommerspiele 2032 tatsächlich ins Rheinland geholt werden, gäbe es dann auch schon eine Sportstätte.

www.ssc-koeln.org

Robert Woermann, Speedskating Club

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