Kommentar zur Kölner OperWarum so kleinkariert, Frau Reker?

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Francois-Xavier Roth, Henriette Reker und Hein Mulders

Köln – Keine Frage: Hein Mulders, von September an neuer Kölner Opernchef, hat anlässlich der Programm-Pressekonferenz im Staatenhaus seine Chance gewahrt: Er wirkte kompetent, sortiert und souverän, kommunikativ und verbindlich. Und die Spielzeit 2022/23 kann sich sehen lassen – dass sie mit heißer Nadel gestrickt werden musste, sieht man ihr nicht an.

Hein Mulders braucht das Rad nicht neu erfinden

Festzuhalten ist indes auch, dass Mulders das Kölner Opernrad nicht neu erfindet – was er ja vielleicht auch nicht muss. Eine eigene Handschrift mag sich bei einigen Regisseuren und Sängern zeigen, bei der Stückauswahl ist sie nicht so leicht erkennbar. Barockoper? Hat Vorgängerin Birgit Meyer auch schon gemacht. Köln-bezogene Moderne? Setzt Mulders mit einem Zemlinsky/Strawinsky-Abend fort. Uraufführung? Ist mit „La bête dans la jungle“ dabei.

Die vorhandenen Berlioz- und Wagner-Linien werden ebenfalls ausgezogen – wofür freilich auch GMD François-Xavier Roth verantwortlich ist, der bei der Agenda eh stark mitgemischt hat. Die wegen Corona abgesagte Purcell-Produktion „Miranda“ konnte in die neue Spielzeit übernommen werden.

Alles zum Thema Henriette Reker

Das könnte Sie auch interessieren:

Neue Besen kehren gut, heißt es – hier aber kehren unübersehbar „alte“ mit. Was, wie gesagt, für sich genommen keinen Tadel verdient. Den indes verdient die Eingangsrede der Oberbürgermeisterin, die den Namen Meyer kein einziges Mal, geschweige denn lobend, erwähnte.

Was immer man von der Noch-Intendantin halten mag: Sie hat das Kölner Opernschiff in schwierigen Zeiten über Wasser gehalten. Das zu verschweigen, ist klein kariert und stillos.

KStA abonnieren