Lauterbach-Reaktionen„Talkshows werden verzichten müssen" - Kühnert kontert Merz

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Lauterbach NEU DPA 061221

Der designierte SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Er sei der „Gesundheitsminister der Herzen", andere forderten bereits einen Autokorso für Karl Lauterbach. Schon kurz nach der Ernennung des SPD-Politikers zum designierten Gesundheitsminister durch Olaf Scholz, trendete sein Name einmal mehr auf Twitter.

Die Beglückwünschungen sind zunächst in der Überzahl. Sie kommen von denen, die sich schon vor Wochen mit dem Hashtag „#wirwollenKarl" gewünscht haben, dass Lauterbach den Ministerposten nun doch übernimmt. Der Name Karl Lauterbach wurde alleine in den drei Stunden nach seiner Ernennung fast 25.000 Mal getwittert und trendete auf Platz eins der deutschen Twitter-Charts.

Die Glückwünsche gehen dabei über die eigenen Parteigrenzen hinaus, sie kommen beispielsweise auch von Norbert Röttgen aus der CDU:

Auch die Satire-Sendung „heute-show“ hat für Lauterbachs Ernennung keinen sarkastischen Kommentar übrig. Stattdessen bezeichnet sie den SPD-Politiker als einen Ausnahmefall, da er tatsächlich „Ahnung von seinem Ressort" habe.

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Für amüsante Reaktionen sorgte ein wenige Tage alter Tweet von CDU-Politiker Friedrich Merz, der mit einer Nicht-Wahl Lauterbachs versuchte, gegen die Frauenquote zu argumentieren und sich über die angebliche Nicht-Berücksichtigung des gebürtigen Düreners empörte. Kevin Kühnert (SPD) antwortete darauf heute kurz und treffend mit „Düdüm“.

Auch Lauterbachs Vorgänger Jens Spahn, der das Amt vermutlich am Donnerstag an Lauterbach übergeben wird, gratulierte seinem Nachfolger bei Twitter und schrieb: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser wichtigen und schwierigen, doch auch sehr schönen Aufgabe. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und eine glückliche Hand. Denn es geht um unser Land. Die Bewältigung dieser Pandemie bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe."

Ebenfalls unter die Gratulanten mischte sich Wolfgang Kubicki (FDP), der Lauterbach aufgrund seiner Forderung nach strikten Corona-Maßnahmen vor wenigen Wochen noch „einen Spacken" nannte. „Ich habe Karl Lauterbach schon gratuliert. Die deutsche Talkshow-Szene wird jetzt häufiger auf ihn verzichten müssen. So hat alles auch sein Gutes", kommentierte der Bundestags-Vizepräsident ein wenig süffisant die Nominierung Lauterbachs.

Und auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der sich am Abend noch in der Talk-Show „Anne Will" für Lauterbach als Gesundheitsminister stark gemacht hatte, unterstützte die Nominierung des Epidemiologen: „Das ist eine gute Wahl. Gratuliere Karl Lauterbach. Freue mich auf gute Zusammenarbeit in ernsten Zeiten." Allerdings hatte der CSU-Politiker auch noch einen Seitenhieb für die Ampel-Koalitionäre parat: „PS: Schade, dass in der gesamten Bundesregierung kein einziger bayerischer Bundesminister oder bayerische Bundesministerin ist."

Lauterbach soll samt Bundeskanzler Olaf Scholz und seinen Kabinettskollegen am kommenden Donnerstag, dem 8. Dezember, bei der Plenarsitzung des deutschen Bundestags von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vereidigt werden. (lan/shh)

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