2G, Booster und Bar-SchließungLauterbachs Corona-Plan gegen die vierte Welle

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Karl Lauterbach geht angesichts der vierten Corona-Welle von weitergehenden Einschränkungen aus.

Berlin – Um die vierte Corona-Welle in Deutschland in Deutschland abzuschwächen, fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eine deutliche Verschärfung der bislang geltenden Corona-Regeln. „Die Lage kann so nicht bleiben“, betont er bei Twitter und warnt: Modelle zeigten, dass vor Mitte Dezember die vierte Welle ihren Höhepunkt nicht erreiche. Krankenhäuser würden bis dahin massiv überlastet und viele Menschen tot sein. Um das zu vermeiden, müsse nun schnell gehandelt werden.

Lauterbach liefert entsprechende Vorschläge gleich mit. Die von Experten häufig als Pandemietreiber eingestuften Clubs, Bars und Diskos müssten nun ganz schließen. „Auch müssen 2G und 2G+ viel strenger durchgesetzt werden. Ideal wäre jetzt flächendeckende Umsetzung“, so Lauterbach. Bei Verstößen müsse es „sehr hohe Strafen“ geben. Generell brauche es bei Ungeimpften zudem im privaten Bereich Kontaktbeschränkungen.

Rückkehr zur Maskenpflicht an Schulen

Mit Blick auf die Schulen seien ebenfalls wieder Verschärfungen notwendig, so Lauterbach. Die Inzidenz sei „riesig“, weshalb eine „flächendeckende Maskenpflicht“ und eine Ausweitung der Testungen schnell umgesetzt werden müssten.

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Dass es in Schulen derzeit wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen kommt, ging auch aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Das RKI verzeichnete etwa dreimal mehr Fälle als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Bei den 5- bis 9-Jährigen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche bis vergangenen Sonntag bei 829, bei den 10- bis 14-Jährigen sogar bei 921. Im Vergleich war die Inzidenz zu dem dem Zeitpunkt damit mehr als doppelt so hoch wie im Bevölkerungsschnitt (414). Schülerinnen und Schüler werden allerdings auch besonders häufig auf Corona getestet, in der Regel zweimal die Woche.

Lauterbach: „Mit der Boosterimpfung stoppt die Welle“

Kindern müsse auch eine Impfung aktiv empfohlen werden, findet Lauterbach. Generell fordert er mehr Tempo bei der Impfkampagne, vor allem bei den Auffrischungsimpfungen. Würden drei Menschen ihre dritte Vakzination erhalten, hätte dies den gleichen Effekt, wie wenn eine Person ihre Erstimpfung erhalten würde.

Laut Zahlen des RKI haben bis Samstag 8,6 Millionen Menschen in Deutschland eine Booster-Impfung bekommen. Allein am Freitag kamen laut RKI 582.000 hinzu. Angestrebt werden laut Bundesgesundheitsministerium bis Jahresende 20 bis 25 Millionen Auffrischungsimpfungen.

Lauterbach prophezeit: „Mit der Boosterimpfung stoppt die Welle.“ Bis dahin könne aber nicht gewartet werden: „Daher die anderen Maßnahmen.“ (RND/jst)

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