Leverkusen – Es sollte ein unaufgeregter SPD-Programm-Parteitag werden am Samstag in Bergisch Neukirchen, die Vorstandswahl erschien als Formsache. Dann warf der Manforter Jonas Berghaus seinen Hut in den Ring, will Aylin Doğan an der Spitze des Unterbezirks ablösen. Im Hintergrund ist Ismail Kutbay an dem Coup beteiligt. Der Vorsitzende des Ortsvereins Wiesdorf ist auch Mitarbeiter von Karl Lauterbach. Vor dem Parteitag äußert sich der Bundestagsabgeordnete.
Am Samstag kommt es zu einer Kampfabstimmung um den Vorsitz im Unterbezirk. Was halten Sie davon?
Ich finde es großartig, dass es mehrere Kandidaten gibt. Ich befinde mich ja im Moment selbst in einer Konkurrenz um den Bundesvorsitz der SPD. So etwas macht die Partei spannend.
Wie schätzen Sie die beiden Kandidaten ein?
Aylin Doğan ist eine sehr erfolgreiche Parteivorsitzende, mit der ich äußerst konstruktiv zusammengearbeitet habe. Sie bringt aus meiner Sicht für die Funktion alles mit. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn sie weitermacht. Jonas Berghaus hat mich im vorigen Bundestagswahlkampf sehr stark unterstützt und ist ebenfalls ein junger, guter Kandidat. Eine Topauswahl für die Partei.
Jonas Berghaus rechnet mit Unterstützung aus Wiesdorf. Dort hat Ismail Kutbay für eine Eintrittswelle gesorgt, darunter viele Migranten. Kutbay gehört zu Ihrem Stab, was ist Ihre Haltung?
Neue Mitglieder sind uns sehr willkommen. Die SPD lebt von der Erneuerung, und wir müssen uns breiter aufstellen. Ich selbst pflege ja enge Kontakte zu Bürgerinitiativen und ins Spektrum der Grünen. Aber natürlich dürfen alte und neue Mitglieder nicht gegeneinander ausgespielt werden. Was die Arbeit von Ismail Kutbay angeht: Ich begrüße das sehr, der Vorsitz im Ortsverein und seine Arbeit dort sind aber seine Privatsache.
Wie sehen Sie denn den Zustand der Leverkusener SPD insgesamt?
Wenn die SPD in Bund und Land so gut aufgestellt wäre wie in Leverkusen, ginge es der Partei blendend: Wir stellen den Oberbürgermeister, der in der Bevölkerung sehr viel Vertrauen genießt und hoffentlich nächstes Jahr wieder antritt, haben eine gute Landtagsabgeordnete – und einen Bundestagsabgeordneten, der sich um den Vorsitz der Bundes-SPD bewirbt.
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