Radfahren in LeverkusenAn diesen Stellen in Schlebusch wollen Politiker bessere Radwege

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Radweg Schlebusch entlang der Dhünn und Dhünndeich

Matschpfützen und gefährliche Wurzeln: An der Dhünn in Schlebusch lässt es sich nicht gut Radfahren.

Häufig steht der Landschaftsschutz den Vorhaben im Weg.

Gleich an drei Stellen in Schlebusch liegen der zuständige Bezirksvertretung III Verbesserungswünsche an Radwegen vor: Die FDP fordert, den Weg an der Dhünn zwischen dem neuen Querdeich auf Höhe des Kreisverkehrs Odenthaler Straße/Kandinskystraße bis hin zum Haus Nazareth fahrradtauglich auszubauen. Der Weg hat eine gewisse Berühmtheit erlangt, weil er im Jahr 2019 viele Monate lang mit teilweise großem Aufwand gesperrt wurde.

Über die Notwendigkeit dieser „Verkehrssicherungspflicht“ gingen die Meinungen bei Stadt und Bevölkerung durchaus auseinander. Mittlerweile ist der Trampelpfad schon lange wieder freigegeben, für Fahrradfahrer führt er aber eher abenteuerlich über große Wurzel und Matschpfützen. 

Leverkusen: Landschaftsschutz geht noch vor

Etwas weiter flussabwärts hat die CDU eine Gefahrenquelle ausgemacht: In Bereich der Dhünnbrücke am Klinikum kämen sich Fußgänger und Radfahrer immer wieder in die Quere. Hier solle die Stadt den Radweg verlängern und erweitern, damit eine direkte Verbindung zwischen dem Radweg und der Brücke entsteht, die eine wichtige Verbund zur Zentralambulanz und dem gesamten Gesundheitspark darstelle.  

Radweg Schlebusch entlang der Dhünn und Dhünndeich

Der zum Hochwasserschutz errichtete Deich ist mit einem asphaltierten Radweg versehen worden, dieser endet aber im schlammigen Trampelpfad.

In beiden Fällen lautet die Antwort von Tiefbauamtsleiter Reinhard Schmitz: „Im Sinne der Radverkehrsplanung können wir das nur befürworten.“ Das klingt noch einem „aber“, das auch folgt: „Die Bereiche liegen in Landschaftsschutzgebiet, da können wir aktuell nichts machen.“ Allerdings arbeite der Fachbereich Stadtplanung ja aktuell an einer Neufassung des Landschaftsplanes. Darin seien Formulierungen enthalten, durch die die Radinfrastrukturmaßnahmen einfacher zu realisieren sein werden.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir das mit dem neuen Landschaftsplan machen können“, sagt Schmitz. So lange müsse man aber warten. „Dann ist das ein klassischer Schiebeantrag“, sagt Roswitha Arnold (Grüne). So beschließt es die Bezirksvertretung: Wenn der Landschaftsplan beschlossen ist, sollen die Maßnahmen erneut auf den Tisch kommen und zügig umgesetzt werden.

Die Schule hat uns bekniet, da etwas zu machen.
Georg Karl Wollenhaupt

Anders liegt der Fall bei dem dritten Radweg, auch hier kommt der Antrag von der CDU: Die Stadt solle den Rad- und Fußweg an der Gesamtschule Schlebusch entlang der Oulustraße erweitern und modernisieren. „Der aktuelle Zustand dieses Weges führt oft zu Gefahrensituationen etwa wegen maroder Wurzeln oder Bäume“, heißt es in der Begründung. Auch sei der Weg nicht breit genug für die intensive Nutzung, besonders zu Schulzeiten.

„In Stoßzeiten ist das gefährlich für Schüler und Lehrer. Die Verwaltung muss sich das ansehen“, sagt Georg Karl Wollenhaupt. „Die Schule hat uns bekniet, da was zu machen, daher der Antrag.“ Über eine Modernisierung können man reden, sagt Schmitz. Auch hier folgt das „aber“: „Wenn ich den Weg verbreitere, fallen da Bäume weg, darüber muss man sich klar sein. Und außerdem haben wir Böschungen da, das wird keine günstige Maßnahme werden.“

So schicken die Bezirksvertreter den Antrag weiter an den Finanzausschuss und den Stadtrat: Die Modernisierung soll durchgeführt, die Verbreiterung geprüft werden.

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