FeierabendmarktFeedback zu zweitem Schlemmermarkt in Leverkusen fällt gemischt aus

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Wenig los auf dem Schlemmermarkt in Opladen.

Das Fazit des zweiten Leverkusener Schlemmermarkts, dieses Mal in Opladen, fällt durchwachsen aus.

Am Dienstag konnten Opladener erstmals über den Schlemmermarkt schlendern.  

„In Schlebusch war gar nichts los, viel mehr ist hier aber auch nicht“, äußert sich eine Gruppe von Freundinnen aus Leverkusen zum Schlemmermarkt, der am Dienstag in Opladen stattfand. Mitte August veranstaltete die Deutsche Marktgilde gemeinsam mit der Stadt den ersten Schlemmermarkt in Schlebusch. Damals war der Start laut den Besucherinnen verhalten.

Auf dem Opladener Platz stand den Besucherinnen und Besuchern am Dienstagnachmittag unter anderem ein Reibekuchenstand, Wildspezialitäten, Curry- und Bratwurst oder Speisen der „Hähnchenhexe“ zur Verfügung. Auch eine Hüpfburg für jüngere Gäste war aufgebaut.  Bei hochsommerlichen 32 Grad hätten sich einige Besucher jedoch Sonnenschirme oder Zelte gewünscht. Die Sitzgelegenheiten befanden sich in der prallen Sonne und waren folglich kaum belegt.

„Wir würden uns Schirme wünschen, so können wir Älteren uns nicht mehr dahin setzten, sonst kippen wir um“, sagen sechs Leverkusenerinnen, die am Stand der „Hähnchenhexe“ Schatten suchen. „Solches extreme Wetter kann man nie im Voraus planen“, äußert sich Veranstalter Martin Rosmiarek von der Deutschen Marktgilde zur Kritik. „Wenn es windig gewesen wäre, wären die Schirme weggeflogen.“

Leverkusen: Außergewöhnlichere Speisen gewünscht

Drei der sechs Freundinnen aus Leverkusen besuchten auch schon den Schlemmermarkt in Schlebusch. „Wir sind etwas enttäuscht, wir hätten gedacht, hier sind mehr Stände und mehr Besucher, trotzdem ist es von der Menge her immer noch besser als in Schlebusch“, finden sie. Rosmiarek hat den Schlemmermarkt in Schlebusch anders wahrgenommen. „Als Veranstalter kann man nie zufrieden sein, man möchte sich immer verbessern. Ich habe jedoch ein positives Resümee aus dem Markt in Schlebusch gezogen“, sagt er.  

Die Besucherinnen wollen dem Markt trotz ihres Frusts noch eine Chance geben. „Dann müssen sie sich aber etwas mehr einfallen lassen, Tapas oder so, interkulturelle Speisen, das hier sind Sachen, die man auf jeder Kirmes bekommt.“ Martin Rosmiarek sagt dazu, dass sich die Planung und Kreierung des Konzepts und die notwendigen Verträge lange hingezogen hätten, bis ins Frühjahr dieses Jahres. „Viele Beschicker haben uns zurückgemeldet, dass der Schlemmermarkt eine super Idee sei, sie aber leider schon seit Anfang des Jahres ausgebucht seien“, so Rosmiarek. 

Einige Standbetreiber hätten außerdem wegen den zu hohen Temperaturen kurzfristig abgesagt. Was den Wunsch nach außergewöhnlicheren Speisen betreffe, so sei er froh, Wildspezialitäten und Miniburger anbieten zu können. Im nächsten Jahr beabsichtigt Rosmiarek früher mit der Planung zu beginnen, um mehr Beschicker für seinen Markt gewinnen zu können.

Die anwesenden Standbetreiber auf dem Opladener Platz sind positiv gestimmt und enthusiastisch. „Schlebusch hat sich auf jeden Fall gelohnt, vor allem die letzten drei Stunden“, sagt die Dame vom „Curry Bomber“. Sie habe sowohl für ihren Stand als auch generell für den Markt positiven Zuspruch erlebt und ist auch selbst überzeugt von dem Konzept. „Es belebt die Leverkusener Stadtteile, das finde ich gut“, sagt sie. 

Auch der Mini-Reibekuchen-Stand von Aamir und Katja Shakeel war schon auf dem Schlebuscher Schlemmermarkt vertreten. „Der Umsatz in Schlebusch hätte noch besser sein können. Nach 17 Uhr, als die Leute Feierabend hatten, war es allerdings relativ gut“, sagt Aamir Shakeel. Seine Ehefrau fügt noch hinzu: „Es geht uns auch um die Atmosphäre, sie ist hier angenehmer als auf dem Wochenmarkt, weil die Leute entspannter sind.“

Gemischtes Feedback zum Opladener Schlemmermarkt

Auch wenn es nicht brechend voll an diesem Dienstag auf dem Opladener Schlemmermarkt ist, sind einige Leverkusener dennoch oder gerade deshalb von dem Projekt angetan. „Es ist nicht so voll, das finde ich sehr gut, ich möchte kein Weihnachtsmarkt-Konzept, wo alles so eng ist“, sagt eine junge Frau, die mit ihrem Partner den Markt besucht. „Das Konzept ist super, jetzt haben wir Feierabend und auch Zeit auf einen Markt zu gehen“, findet sie. „Die Umsetzung bedarf allerdings noch ein wenig Veränderung – Sonnenschirme wären schön.“

Zwei Mütter besuchen den Markt mit ihren Söhnen. „Einkaufen, schlemmern, essen und die Kinder haben gleichzeitig Spaß auf der Hüpfburg, das hat uns angesprochen“, sagen sie. „Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass es hier auch normale Marktstände gibt wie auf dem Wochenmarkt, den ich vormittags als Berufstätige nicht besuchen kann.“ Außerdem hätten sie den Markt größer erwartet. 

Auch beim zweiten Anlauf des Schlemmermarkts wird deutlich: Es braucht wohl noch ein bisschen bis sich der Markt etabliert hat. Unklar ist, was der Markt braucht: Zeit, ein anderes Angebot oder Konzept oder frühzeitigere Planung. 

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