OB-Kandidat Richrath„Man muss nicht über jedes Stöckchen springen“

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Uwe Richrath

  • Am Sonntag entscheidet sich, wer Stadtchef in Leverkusen wird.
  • Die letzten Fragen an Uwe Richrath und Frank Schönberger vor dem großen Tag.

Leverkusen – Herr Richrath, auf einer Skala von 0 bis 10, wie nervös sind Sie, was den Ausgang der Stichwahl am Sonntag angeht?

Ein gesundes Maß an Aufregung gehört immer dazu, ich übe mein Amt gerne aus und möchte das auch gerne weiterhin machen – also 6.

Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf Ihres Wahlkampfes? Was war erfolgreich, was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?

Für mich war die Sommertour mit 49 Stationen und noch einigen Zusatzterminen vor der Stichwahl mein absolutes Highlight. Im direkten Gespräch hält man den Kontakt zu den Menschen in unserer Stadt und bekommt ein Gefühl dafür, was sie bewegt und kann dementsprechend danach handeln. Beim nächsten Mal würde ich mir wünschen, dass wir nicht mit einer Pandemie im Nacken Wahlkampf betreiben müssten und ich wie gewohnt alle ehrenamtlichen Vereine und Gruppierungen besuchen könnte.

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Sind die politischen Mitbewerber fair miteinander und mit Ihnen umgegangen?

Es heißt ja Wahlkampf und nicht Wahlkuscheln. An erster Stelle steht für mich aber, dass man sich – wenn alles vorbei ist – auch noch gegenseitig in die Augen schauen kann. Mit einigen muss man nach der Wahl möglicherweise ja auch wieder zusammenarbeiten. Unter diesem Gesichtspunkt war der Umgang einiger politischer Mitbewerber sicher grenzwertig. Insgesamt war es aber ein fairer Wettbewerb.

Was ist das beste Rezept gegen Beleidigungen, Lügen und Populismus in den sozialen Medien?

Nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten wird. Kritik ist erlaubt, auf Beleidigungen und Lügen muss man nicht eingehen, außer in besonders schweren Fällen, die auch juristisch relevant sind. Bei der Stichwahl rechnet man mit einer geringeren Wahlbeteiligung. Warum ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag erneut ihre Stimme abgeben? Erst mit der Stichwahl steht der neue Oberbürgermeister fest. Bislang wurde kein Kandidat mit ausreichender Mehrheit gewählt. Wann, wenn nicht jetzt sollten die Leverkusenerinnen und Leverkusener zur Wahl gehen? Denn mit ihrer Stimme entscheiden sie, wer Stadtoberhaupt für die nächsten fünf Jahre wird. In der repräsentativen Demokratie bedeutet Wählen: mitbestimmen. Dieses Recht sollte jeder wahrnehmen. In anderen Ländern gehen Leute dafür auf die Straße, um dieses Recht einzufordern. Dieses Privileg sollten wir uns immer wieder vor Augen halten.

Was machen Sie am Abend, wenn Sie am nächsten Sonntag die Oberbürgermeisterwahl gewinnen?

Meine Familie und mein Team einladen, um mich bei ihnen für den Einsatz zu bedanken.

Und wenn Sie verlieren…?

Auch.

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