Traditionelles Fest96. Edelrather Kirmes lockt vor allem Familien an

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Schürreskarrenrennen auf der Wiese.

Es ist fester und wichtiger Bestandteil der Edelrather Kirmes: das Schürreskarrenrennen.

Am vergangenen Wochenende stand die traditionelle Edelrather Kirmes wieder an – neben den Teilnehmenden des Schürreskarrenrennens tobten vor allem Kinder auf dem Gelände des Dorffestes. 

Schürreskarrenrennen, Entenangeln, ein Karussell, eine Hüpfburg – bei der jährlichen Edelrather Kirmes gibt es so Einiges, was die Kinderherzen höher schlagen lässt. Mitten im Grünen, umgeben von Wiesen und Feldern, sind am Edelrather Weg Zelte, Kirmesstände, darunter ein Süßigkeiten- oder ein Schießstand, aufgebaut. Dazu gibt es Live-Musik. 

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen – oder laut Veranstalter Uwe Müller gerade deswegen – seien viele Besucherinnen und Besucher zu diesem Dorffest gekommen: „Wir haben ein Riesenglück mit dem Wetter, denn unsere Kirmes ist immer auch wetterabhängig“, sagt der erste Vorsitzende des Vereins „Gesellschaft Erholung Edelrath“. „Hier ist es anders als in der Stadt. Hier gibt es ja nur wenig. Also müssen wir versuchen, die Leute auf diese Weise herzulocken. Wir müssen soviel Anreiz schaffen, dass sie gerne zu uns kommen – und da ist Regen meist ein tödliches Argument.“

Schürreskarrenrennen auf der Wiese.

Edelrath – das ist auch Brauchtumspflege mit der Schubkarre.

Es geht um Brauchtumspflege

Der Verein „Gesellschaft Erholung Edelrath“ existiert bereits seit 1909, die traditionelle Kirmes findet in diesem Jahr zum 96. Mal statt. „Der Verein wurde gegründet, weil die Menschen damals noch nicht viel gereist sind. Man wollte für sie in ihrem Dorf eine Möglichkeit schaffen, sich in ihrer Freizeit zu erholen“, erklärt Müller und fährt fort: „Heute geht es uns vor allem um Brauchtumspflege.“ 

Das Vereinsleben sei Tradition und werde von Generation zu Generation weitergegeben, so Müller. Der gleichen Ansicht sind offenbar auch die vier Freundinnen Mayla, Tessa, Clara und Lilly, deren Familien im Verein tätig sind. Sie seien bislang jedes Jahr auf der Kirmes gewesen. Solange sie sich erinnern könnten.  „Es ist vertraut, man kennt die Leute hier“, sagen sie, „und man sieht seine Freunde wieder.“ Der Schießstand gefällt  den Schülerinnen besonders gut. „Das Schießen macht am meisten Spaß, man hat einfach den Ehrgeiz, etwas zu treffen.“

Angebot auf Familien ausgerichtet

Unter den vielen anwesenden Familien ist auch eine Mutter mit ihren 4- und 6-jährigen Söhnen, die vor dem Kinderkarussell wartet. „Die Angebote sind sehr auf Familien ausgerichtet, das gefällt mir sehr gut“, sagt die Leverkusenerin. „Ich finde das Essen hier gut“, ergänzt ihr Ältester, der eine Schale mit Pommes in der Hand hält. „Und ich freue mich schon aufs Kinderschminken. Letztes Jahr war ich Spiderman“, sagt sein Bruder. 

„Die Kirmes ist sehr kindgerecht organisiert, die Kleinen haben hier keine Langeweile“, findet auch eine Dame aus Schlebusch, die mit einer Freundin und deren Kindern zu dem Fest gekommen ist. „Man hat hier zudem ein gutes, sicheres Gefühl: Eben ist uns ein Kind verloren gegangen, aber man findet jeden schnell wieder.“

„Ein Kinderfest war immer unser Ziel“, sagt Josef Weber dazu, der schon seit 61 Jahren Mitglied im die Kirmes ausrichtenden Verein ist. Er erinnert sich, dass seine Generation damals mit dem Schürreskarrenrennen begonnen habe, das sich lange schon als feste Tradition etabliert habe. Und: Auch die heutigen Kinder haben großen Spaß daran, mit den Schubkarren über die Wiese hinter dem Festzelt zu jagen. „Das Fest ist so ausgelegt, weil wir hier in der Gegend und in unserem Verein viele Familien haben“, sagt Weber. „Die Kinder sind auch unser Kapital.“  

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