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Pulheim und FrechenTrinkwasser kommt bald aus Köln

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Symbolbild

Frechen/Pulheim – Es war eine eher beiläufige Mitteilung. Im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr teilte die Pulheimer Stadtverwaltung den Fachpolitikern mit, dass die Haushalte in Pulheim-Süd, also in Brauweiler, Geyen und Sinthern, von Mitte Januar 2014 an ihr Trinkwasser nicht mehr aus dem RWE-Wasserwerk in Erftstadt-Dirmerzheim bekommen.

Von diesem Zeitpunkt an wird die Firma Rhein-Energie ihre Kunden mit Wasser aus den Wasserwerken Hochkirchen und Weiler – sie sind beide auf Kölner Stadtgebiet – versorgen. Das gilt auch für die Kunden in Frechen.

Mit einem Faltblatt informiert der Energieversorger nun nach und nach die Kunden in Frechen und Pulheim-Süd. Darin ist zu lesen, dass das Wasser in den ersten Tagen nach der Umstellung rostfarben sein könnte. Die Broschüre, in der die Inhaltsstoffe aufgeführt sind, wirft offenbar Fragen auf. „Wird die Qualität nun besser oder schlechter?“, der Laie könne mit den Angaben zu Gesamthärte, pH-Wert, Calcium und Magnesium wenig anfangen, sagt ein Pulheimer Bürger. Das sei eine Frage, die immer wieder aufkomme, sagte Christoph Preuß, Sprecher der Rhein-Energie.

Hohe Anforderungen

„Trinkwasser, das der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht und die DIN 2000 erfüllt, ist grundsätzlich ein hochqualitatives Trinkwasser.“ Die Anforderungen an dieses Lebensmittel seien weltweit mit die höchsten. „Man kann die Trinkwasserqualität nicht an einem einzigen Inhaltsstoff festmachen.“ Es gebe von der Beschaffenheit her unterschiedliches Trinkwasser. Preuß: „Die Qualität ist aber vergleichbar.“ Ob das Wasser aus der Eifel oder aus Uferfiltrat komme, möchte der Pulheimer Bürger wissen. Dazu Christoph Preuß: „Das Kölner Wasser kam nur zur Zeit der Römer aus der Eifel. Sie waren sehr komfortbewusst, sie wollten fließendes Wasser.“ Das sei nur mit Gefälle möglich gewesen. Daher sei das Wasser aus der Eifel gekommen. Uferfiltrat sei ein irriger Begriff. „Viele denken an Rheinwasser. Das ist nicht der Fall. Das Wasser kommt aus dem Untergrund, es ist mithin Grundwasser.“

Der Hinweis in dem Faltblatt, durch die Umstellung könne das Unternehmen effizienter arbeiten und die Versorgungssicherheit erhöhen, wirft die Frage auf, ob sie ansonsten gefährdet sei. „Im Kern nein“, sagt Preuß. „Aber da jetzt das System über drei Wasserwerke eingespeist wird, steigt die Versorgungssicherheit.“ Falle ein Wasserwerk aus, übernähmen die beiden anderen. Ohne die Umstellung wäre das Wasser auf Dauer, in circa zwei oder drei Jahren, für die Kunden teurer geworden.

An die Adresse eines Politikers, der im Fachausschuss der Stadt Pulheim gefragt hat, ob sich das Kölner Wasser und die Leitungen vertragen, antwortet Preuß: „Wenn die Leitungen in Häusern und Wohnungen nach den gültigen Vorschriften fachgerecht montiert wurden, dann gibt es mit Trinkwasser kein Problem.“