Schulen öffnen wiederSo will Gebauer zurück in den Wechselunterricht

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NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) 

Düsseldorf – Nach einer „Woche der Vorsicht“ im Distanzunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen ab Montag, 19. April in die Schulen zurückkehren. Es soll das Wechselunterricht-Modell fortgeführt werden, das bereits vor den Osterferien gegolten hat, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch in Düsseldorf.

Diese Regelung gilt für alle Kreise und kreisfreien Städte, in denen der Corona-Inzidenzwert (Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche) unter 200 liegt. Klettert der Wert in einer Kommune über diesen Grenzwert, müssen die dortigen Schulen in den Distanzunterricht zurückkehren.

Coronazahlen waren schwer einschätzbar

Weil das Infektionsgeschehen in der laufenden Woche wegen der Osterferien schwer einzuschätzen gewesen sei, habe die Landesregierung zunächst auf flächendeckenden Distanzunterricht gesetzt – mit Ausnahme der Abschlussklassen. Zudem hätten die Schulen somit etwas Zeit gehabt, die Wiederaufnahme des Wechselunterrichts vorzubereiten, sagte Gebauer.

Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts seien die Corona-Zahlen inzwischen wieder belastbar aussagekräftig – die Werte seien hoch, aber eine Öffnung der Schulen sei hinreichend sicher möglich.

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Um diese Sicherheit zu gewährleisten, setzt das Ministerium auf die Maskenpflicht sowie zwei Selbsttests pro Woche für alle Schüler, Lehrer und die übrigen an den Schulen Beschäftigten. Ziel dieser Maßnahme sei es, eine längerfristige Lösung für Schulen und Eltern gleichermaßen anzubieten. Gleichwohl betonte die Ministerin: „Ein höheres Infektionsgeschehen führt zu niedrigeren Präsenzanteilen in der Schule; umgekehrt führt aber ein niedrigeres Infektionsgeschehen auch zu einem höheren Präsenzanteil.“

Schüler Rückkehr

Schüler in NRW kehren bald zurück in den Präsenzunterricht.

Es seien in NRW Selbsttests für die Schulen in ausreichendem Maße vorhanden, sagte Gebauer. Eltern, die ihre Kinder nicht testen lassen wollen, haben die Möglichkeit, in den Schulen die Ergebnisse eines Bürgertests aus den öffentlichen Testzentren vorzulegen, der nicht älter als 48 Stunden ist, um den Kindern die Teilnahme am Präsenzunterricht zu sichern. Testverweigerer haben nach Auskunft der Ministerin weder Anspruch auf Präsenzunterricht noch auf ersatzweise Distanzunterricht.

GEW gegen Öffnung

Diese Klarstellung begrüßte Maike Finnern, Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW ausdrücklich: „Das ist gar nicht anders machbar“ – die Schulen bräuchten Planungssicherheit. Grundsätzlich allerdings sei die Rückkehr in den Wechselunterricht angesichts steigender Infektionszahlen „nicht nachvollziehbar“, erklärte Finnern.

Nach Auffassung der GEW sei die Sicherheit für die Öffnung der Schulen erst gewährleistet, wenn die Inzidenz unter 100 liege, wenn es kindgerechten Tests und Impfungen für alle Lehrkräfte gebe.

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