1. FC Köln in der KriseSponsor tadelt den Verein, Mitglied des Beirats tritt zurück

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WernerWolf

FC-Präsident Werner Wolf

Köln – Am Montag wurde ein Brief an FC-Präsident Werner Wolf verschickt, der mit „nachdenkliche Gratulation“ überschrieben war. Absender war Dirk Iserlohe, als Chef der Kölner Hotelkette Dorint regelmäßiger Gastgeber der FC-Profis sowie Sponsor des Klubs. Zunächst gratulierte er dem FC-Vorstand „von Haus zu Haus“ zur „Spitzenleistung“ beim 5:1 in Kiel: „Ich bin stolz, Kölner Fan, Mitglied und Sponsor zu sein.“

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Auch die Hotelbranche steckt wegen der Corona-Pandemie in einer schweren Krise. Er habe in seinem Unternehmen gelernt, erklärte Iserlohe, auf „Stabilität und Kontinuität zu setzen. Unruhe ist das Letzte, was man in der Krise benötigt, und diese wird durch den anstehenden Umbruch im Kader und nun mit neuem Trainer, akquiriert durch Herrn Heldt, eintreffen.“ Daher verlieh Iserlohe seiner „Verwunderung“ Ausdruck, dass der FC keine 24 Stunden nach Erreichen des Saisonziels in Kiel die Trennung von Horst Heldt vollzogen habe.

Alles zum Thema Henriette Reker

Iserlohe nannte den Vorgang einen „unehrenhaften Entlassungsakt“, den er für „unangemessen“ halte. Iserlohe schloss mit den Worten: „Verzeihen Sie mir die Meinung eines leidenschaftlichen Sponsors. Ich hoffe, dass Ihre Strategie aufgeht. Was schon jetzt nicht aufgeht, sind die Signale, die der FC nun in puncto Menschlichkeit, Kontinuität und Dankbarkeit ausstrahlt.“ 

Rücktritt aus dem Beirat

Es war eine von zahlreichen Reaktionen aus dem Umfeld des 1. FC Köln. Der Kölner Spielerberater Volker Struth hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, als er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt hatte, der FC-Vorstand „tanze im Märchenland". Schon am Sonntagabend hatte Dieter Morszeck seine Konsequenzen aus den Vorgängen in der FC-Spitze gezogen und seinen Sitz im Beirat des Vereins aufgegeben. In dem Gremium sitzen neben OB Henriette Reker Vertreter von Sponsoren und der Hausbanken des FC.

Der Kölner Unternehmer,  hatte im Jahr 2017 80 Prozent der Anteile seines Unternehmens Rimowa für 640 Millionen Euro an den französischen Konzern LVMH verkauft und sich seiner Stiftung und der Fliegerei gewidmet – und die Geschicke des 1. FC Köln begleitet. Morszeck soll zuletzt bereit gewesen sein, sich mit einem zweistelligen Millionenbetrag beim dringend nach Kapital suchenden FC zu engagieren. 

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