Nach dem 1:1 gegen den FSV ZwickauViktoria Köln sieht sich als Verlierer

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Kai Klefisch, gegen Zwickau der beste Kölner, ist enttäuscht.

Köln – Die Protagonisten saßen noch länger beisammen und hatten offenbar auch einiges zu besprechen. Im Schutze der Trainerkabine debattierten Viktorias Trainer Pavel Dotchev, sein Assistent Markus Brzenska und Sportleiter Marcus Steegmann über ein Fußballspiel, das etwa eine halbe Stunde zuvor zu Ende gegangen war.

Aus Sicht des Drittligisten FC Viktoria Köln war es im Finale ein ernüchternder Mittwochabend: Das 1:1 (0:0) gegen den FSV Zwickau hatte nicht unbedingt für Begeisterung gesorgt, schon einmal gar nicht bei Angreifer Timmy Thiele, der nach 87 Minuten einen äußerst fragwürdigen Strafstoß zum vermeintlich erlösenden 1:0 verwandelt hatte: „Das ist brutal enttäuschend und auch frustrierend“, ärgerte sich der 29-Jährige. „Das darf so einfach nicht passieren. Ich nehme nun Trauer und Enttäuschung aus diesem Spiel mit.“

Keeper Weis verursacht Elfmeter

Und das hatte einen guten Grund: In der zweiten Minute der Nachspielzeit trafen die zuvor harmlosen Westsachsen zum Ausgleich, ebenfalls durch einen Foulelfmeter, der von Zwickaus Morris Schröter sicher verwandelt wurde. Augenblicke vorher war der Höhenberger Torwart André Weis zum tragischen Helden an diesem kalten Abend avanciert: Im Eins gegen Eins holte der Keeper Schröter von den Beinen, der Gefoulte selbst ließ es sich nicht nehmen, das 1:1 zu erzielen.

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DotchevBrzenska

Trainer Pavel Dotchev (vorn) und sein Assistent Markus Brzenska.

Entsprechend geknickt war auch Pavel Dotchev nach dem Remis gegen Zwickau: „Wenn man so spät ein solches Geschenk bekommt, muss man das Ergebnis auch über die Zeit bringen“, bemerkte der Trainer anschließend. „Es ist eine gefühlte Niederlage, im Endeffekt stehen wir mit leeren Händen da.“

Nach gefälligen ersten 20 Minuten, in denen sich die Gastgeber durch Mike Wunderlich (3./16.) und den überzeugenden Kai Klefisch (13.) gleich drei gute Möglichkeiten erarbeitet hatten, ließ der FC Viktoria zusehends nach und konnte tief stehende Gäste kaum noch in Bedrängnis bringen.

Dotchev feiert Jubiläum

Diese Ansicht vertrat auch der Kölner Coach, der gegen den FSV zum 50. Mal als verantwortlicher Höhenberger Trainer an der Seitenlinie gestanden hatte: „Mit der Zeit hat sich der Gegner immer besser an unser Spiel angepasst. In der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch Chancen kreiert.“

Trotz des Negativtrends – aus den vergangenen sechs Partien holte die Mannschaft nur fünf von 18 möglichen Punkten – schaut Sportvorstand Franz Wunderlich noch zuversichtlich in die nahe Zukunft: „Wir haben keinen Grund, in Panik zu verfallen“, sagt der 57-Jährige beschwichtigend. „Auf der anderen Seite bringen uns Unentschieden aber auch nicht weiter und man hinkt auf der Stelle.“

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Bereits am Samstag (14 Uhr) gastiert die Viktoria in Sachsen-Anhalt beim Halleschen FC. Beim Tabellenzwölften werden den Höhenbergern zumindest wieder einige personelle Alternativen zur Verfügung stehen: Die aufgrund von Corona-Infektionen zuletzt pausierenden Sead Hajrovic, René Klingenburg und Maximilian Rossmann kehren wohl ebenso zurück wie Keeper Sebastian Mielitz, der nach abgesessener Rotsperre wieder das Tor hüten wird.

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