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Kommentar zur Woelki-RückkehrKein Phoenix aus der Asche

Lesezeit 2 Minuten
Woelki skeptisch

Kardinal Rainer Woelki.

Köln – Man kann es Steherqualität nennen – oder Ungerührtheit sondergleichen. Fakt ist: Kardinal Rainer Woelki hat bis zuletzt allen Widerständen getrotzt und kehrt aus seiner knapp fünfmonatigen Auszeit zurück ins Erzbistum.

Sein Generalvikar Markus Hofmann stellt die Verwaltungsmaschinerie bereits wieder auf Normalbetrieb um, derweil Bistumsverwalter Rolf Steinhäuser eine „Zeit des Leidens“ kommen sieht und ernüchtert feststellt, das Wunder sei ausgeblieben.

Woelki als Phoenix aus der Asche?

Was aber wird das für eine Rückkehr sein? Die des Phoenix aus der Asche – um zum Aschermittwoch einmal kühn mit den Metaphern zu jonglieren? Kaum. Von echter Einsicht in eigene Fehler oder gar Läuterung wollen Menschen, die in jüngster Zeit mit Woelki zu tun hatten, nichts bemerkt haben. Ob er als flügellahmer Leitvogel überhaupt noch die Kraft hat, im Erzbistum die Richtung vorzugeben, erscheint mehr als fraglich. Der Katholikenschwarm kam ohne ihn – und mit Steinhäusers sensiblem Geleit – jedenfalls deutlich besser zurecht.

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Dass Woelki überhaupt die Chance erhält, in Köln wieder seine Runden zu drehen, hat er allein der Stütze Roms zu verdanken. Papst Franziskus handelt wieder einmal anders, als er redet. Das von ihm vorgestellte Ideal einer „synodalen Kirche“ mit echter Beteiligung der Gläubigen stößt auf die Angst der Klerikerkirche vor dem Machtverlust.

Gelänge es in Köln, einem Kardinal in einer Führungskrise nicht nur das Vertrauen, sondern dann auch die Macht zu entziehen, müssten überall auf der Welt katholische Hierarchen um ihre Posten fürchten. 

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