Ärger in Köln-PorzSchwimmbad der Ensener Grundschule bereits seit März geschlossen

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Ein Zettel verkündet an der verschlossenen Tür verkündet, dass am 10.12. eine aktuelle Stunde zum Thema Lehrschwimmbecken ansteht. 

Ensen – „Wegen Sanierung geschlossen“ ist auf einem Zettel an der Eingangstür zum Lehrschwimmbecken der Ensener Grundschule zu lesen. Bereits seit März können Schüler und Vereine dort nicht mehr schwimmen. Doch repariert wurde bis jetzt noch nichts. Aus Sorge, die Schließung könnte zu einem Dauerzustand, vielleicht sogar zum endgültigen Abriss des Bades führen, wollen Bürger und Politiker nun Druck auf die Verwaltung ausüben. Zum einen hat die SPD-Fraktion eine aktuelle Stunde in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung anberaumt, die am 10. Dezember ab 17 Uhr im Rathaussaal stattfindet. Zum anderen hat die Vernetzte Gemeinschaft der Porzer und Poller Bürgervereine einen offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben. Darin fordert die Vernetzung eine zeitnahe Sanierung des Lehrschwimmbeckens.

Becken ist undicht

Statische Probleme sind der Grund für die Sperrung des Schwimmbades. Das Becken war undicht und musste sofort abgestützt werden, erklärte die Gebäudewirtschaft im Sommer. Eine Bestandsaufnahme aller Schäden sei zunächst nötig. Denn auch das Gebäude, in dem sich das Becken befindet, ist angegriffen. Von einer Sanierung bis hin zum Abriss des Hauses schien alles möglich. Die Begutachtung des maroden Lehrschwimmbeckens sollte im Laufe der Sommerferien abgeschlossen werden.

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Seit März sind hier die Türen verschlossen: Das Lehrschwimmbecken der Ensener Grundschule. 

„Jetzt haben wir Dezember und immer noch keine klaren Antworten“, klagt SPD-Fraktionschef Simon Bujanowski. Anscheinend sei in der Stadtverwaltung nicht angekommen, wie dringend die Sache ist. Sieben Schulen und zahlreiche Vereine haben das Bad zuvor genutzt. Die Schwimmer weichen nun zum Teil in das Lehrschwimmbad in Finkenberg aus. „Häufig fällt der Schwimmunterricht aber auch einfach aus, es gibt dort nicht genug Kapazitäten“, so Bujanowski. Vor allem die Eltern der Ensen-Westhovener Grundschüler sorgen sich, dass ihre Kinder, die das geeignete Alter haben, nicht richtig schwimmen lernen und ihre Sicherheit im Schwimmbad nicht ausreichend ist.

Alles zum Thema Henriette Reker

Offener Brief an Frau Reker

Die Politiker wollen die Verwaltung in der Bezirksvertretung direkt befragen und Antworten auf ihre dringenden Fragen bekommen. Antworten wollen auch Simin Fakhim-Haschemi und Hans Baedorf, die Sprecher der Vernetzung der Bürgervereine. Sie haben den offenen Brief an die Oberbürgermeisterin verfasst. „Wir haben gehört, dass die Sanierung des Ensener Bades bei der Verwaltung nur die Priorität zwei hat“, sagt Fakhim-Haschemi. Das würde bedeuten, die Arbeiten werden erst in fünf bis zehn Jahren umgesetzt, erklärt Baedorf. Das wollen die Mitglieder der Vernetzung aber nicht hinnehmen, deshalb fordern sie eindringlich eine zeitnahe Sanierung.

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Eltern sorgen sich um Schwimmunterricht

Auch die Schulpflegschaft sorgt sich um den Fortbestand des Schwimmbades. Eine Online-Petition zum Erhalt des Bades, gestartet von der Schulpflegschaftsvorsitzenden Helena Berghoff, hat mittlerweile über 1 000 Unterzeichner gefunden. Darin heißt es: „Sollte das Lehrschwimmbecken nicht aufrechterhalten werden können, bedeutet das für unsere Kinder, dass der Schwimmunterricht auf einen Jahrgang reduziert wird.“ Und weniger Schwimmunterricht führe dazu, dass die Sicherheit der Kinder im Schwimmbad abnehmen werde, heißt es in der Petition weiter.

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