Kommentar zum MachtkampfLeverkusens SPD hört die Warnsignale einfach nicht
Leverkusen – So viel Energie zur präventiven Selbstzerstörung wie die SPD haben sonst nur die Piraten bei Asterix, die ihr Schiff versenken, ehe sie auch noch Prügel bekommen. Wie die Steigerungsform „Feind, Todfeind, Parteifreund“ zustande kommt, haben die Leverkusener Genossen in den vergangenen Monaten in aller Gründlichkeit vorgeführt.
Erst sorgte eine Truppe, die Berghaus auf den Schild hob, für die Beseitigung der vormaligen Vorsitzenden Aylin Doğan und mischte die Partei bis in alle Ortsvereine auf. Dann zeigten die „Opfer“ dieser Kampagne, dass sie sowas auch können, und krempelten die Kandidatenlisten für die Kommunalwahl ihrerseits um.
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Eva Lux, die seither vor Wut schäumt, und Peter Ippolito gehören zu den Opfern dieser Rache. Allein Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach wahrten nach außen den Schein, sich an solchen Intrigen nicht zu beteiligen, um nicht auch noch beschädigt zu werden.
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SPD hat es geschadet
Geschadet hat es ihnen dennoch, wird die SPD doch einmal mehr als eine Partei wahrgenommen, der persönliche Fehden wichtiger zu sein scheinen als das Erreichen politischer Ziele. Vielleicht reichen die Umfragewerte mit einem bundesweit dritten Platz unter den Parteien als Warnsignal immer noch nicht aus. Sich solche Scharmützel wenige Wochen vor der Kommunalwahl zu leisten, ist ein Luxus, den sich die SPD nun wirklich nicht erlauben kann.
Doch offenbar hat sich in der Vergangenheit so viel Druck im Kessel aufgebaut, dass der Dampf einfach entweichen musste. Es wird nicht leicht sein, eine Persönlichkeit zu finden, die diesen zerstrittenen Haufen zu einigen vermag. Aber dieses Problem hat sich die SPD ja nun einmal lustvoll selbst beschert.