Polizistinnen aus der Kriminalprävention waren auf dem Martin-Luther-King-Platz, um Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zu beantworten.
WochenmarktPolizistinnen informieren in Schlebusch über die Maschen der Trickbetrüger

Die Polizistinnen Elena Beerhenke und Nina Bockheiser (v.l.) beraten zwei ältere Schlebuscher auf dem Marktplatz.
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In 1301 Fällen sind ältere Leverkusenerinnen und Leverkusener 2024 Opfer von Betrügern geworden. Gegenüber 2023 ist das eine Zunahme an Fällen um mehr als ein Fünftel – 22,3 Prozent, wie die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Köln für das vergangene Jahr ausweist. Leverkusen gehört zum Gebiet des Kölner Präsidiums und firmiert dort als Polizeiinspektion 7.
Die Zahlen sind Grund genug für die Polizei, immer wieder den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, um sie zu informieren und über die Maschen der Trickbetrüger aufzuklären. So auch am Mittwoch auf dem Wochenmarkt in Schlebusch. Die Polizistinnen Elena Beerhenke und Nina Bockheiser aus der Abteilung Kriminalprävention und Opferschutz stehen dort vor ihrem Kleintransporter und unterhalten sich mit zwei älteren Schlebuschern. Einer der beiden hat Fragen zu verdächtigen Anrufen. Bockheiser erläutert ihm, wie er sich am besten verhält, wenn so etwas passiert.
Wichtigste Grundregel: Einfach auflegen, wenn man ein ungutes Gefühl am Telefon bekommt. Die Polizistin beschreibt dem Senior eindringlich, dass die per Telefon arbeitenden Trickbetrüger oft sehr professionell für ihre illegale Arbeit geschulte Menschen sind. „Die sitzen wie in einem Callcenter zum Beispiel in der Türkei. Sie sind sehr gut ausgebildet, haben sogar so etwas wie Polizeijargon drauf.“
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Von 100 Angerufenen legen vielleicht 99 auf
Und sie versuchen es immer wieder. „Von 100 Telefonaten legen vielleicht 99 Angerufene auf, weil ihnen der Gesprächspartner verdächtig vorkommt. An dem einen, der nicht auflegt, beißen die sich fest.“ Ziel der Täter ist in jedem Fall, an das Geld und die Wertsachen der Angerufenen zu kommen. Immer wieder berichtet die Polizei von Senioren in Leverkusen, die von Betrügern mit Lügengeschichten am Telefon dazu gebracht werden, teilweise fünfstellige Beträge an Bargeld an der Haustür auszuhändigen.
Dabei bringen die Kriminellen die unterschiedlichsten Geschichten vor, um an ihr Ziel zu kommen. Mal ist es der „klassische“ Enkeltrick, bei dem ein Anrufer oder eine Anruferin einer Seniorin vorzugaukeln versucht, er oder sie sei ein plötzlich in Geldnot steckender Verwandter, der dringend eine hohe Geldsumme benötigt. Mal sind es die angeblichen Polizeibeamten, die an die Haustür kommen und Wertgegenstände oder Geld „sichern“ wollen.
Dazu Bockheiser: „Die Polizei verlangt niemals die Herausgabe von Wertgegenständen oder Bargeld an der Haustür.“ Mitunter geben sich Kriminelle auch als Mitarbeiter von Krankenhäusern aus, wo das Leben einer Verwandten angeblich nur mit einer Operation gerettet werden kann, die die Krankenkasse nicht bezahlt.
Um sich vor zudringlichen Kriminellen an der Haus- oder Wohnungstür zu schützen, ist die beste Methode, die Tür gar nicht erst zu öffnen, wenn man keinen Besuch erwartet. Diesen Tipp geben Beerhenke und Bockheiser einer älteren Seniorin, die mit ihrem Rollator an den Stand der Polizistinnen gekommen ist. Und damit sie sich zu Hause auch an diese Grundregel erinnert, geben sie der Frau einen Aufkleber für die Innenseite ihrer Haustür mit: „Die Tür bleibt zu“, steht darauf. Und: „Gib’ Trickdieben keine Chance“.