Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Start des Impfzentrums verschobenEs gibt mehr Dosen als Impfungen

Lesezeit 3 Minuten

Voraussichtlich noch bis Februar geschlossen bleibt das im Einkaufszentrum Rhein-Berg-Galerie eingerichtete Impfzentrum.

Rhein-Berg – Das vor Weihnachten in der Rhein-Berg-Galerie eingerichtete Impfzentrum wird möglicherweise erst im Februar in Betrieb gehen. Eine entsprechende landesweite Aussage von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bestätigte gestern der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), Christopher Schneider, auch für Rhein-Berg.

Grund für die Verzögerung ist laut KVNO die Vorgabe der Politik in NRW, dass die erste Charge des Impfstoffs ausschließlich in Senioren- und Pflegeheimen verimpft werden soll. Laut KVNO-Sprecher Schneider werden bis Mitte der laufenden Woche in Rhein-Berg insgesamt 620 Impfdosen in drei Senioreneinrichtungen in Bergisch Gladbach, Leichlingen und Burscheid verimpft worden sein. Zur Verfügung stehen dem Rheinisch-Bergischen Kreis aber laut Auflistung des Landes seit der ersten Auslieferung am 27. Dezember mittlerweile 2554 Impfdosen.

Umsetzung der Impfung in den Heimen mit viel Aufwand verbunden

Verloren gehen die bisher nicht abgerufenen Impfdosen den Menschen im Kreis zwar nicht – „Sie werden einfach weiter zentral gelagert und bei den nächsten Bestellungen ausgeliefert“, so Dr. Heiko Schmitz von der KV Nordrhein. Die Verantwortlichen machen aber auch keinen Hehl daraus, dass „zwischen den Jahren“ nicht so viele Menschen in Senioreneinrichtungen geimpft wurden, wie dies theoretisch hätte der Fall sein können.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Die Umsetzung der Impfung in den Heimen ist ein komplexer Prozess mit vielen Beteiligten und erfordert aufwendige Abstimmungen zwischen Kommunen, den Einrichtungen, die spezifische Voraussetzungen für den Impfstart vor Ort erfüllen müssen, sowie der KV Nordrhein (Meldung an das Gesundheitsministerium über Ort und Menge der Lieferung sowie Aufbau der Impfteams)“, schildert KV-Sprecher Schmitz. Bevor mit einer Impfaktion in einer Einrichtung begonnen werden kann, müssen neben der Vorbereitung spezieller Räume beispielsweise auch die Einwilligungen der Betreuer von unter Betreuung stehenden Heimbewohnern eingeholt werden. „Und die Betreuer müssen dafür den Willen der unter Betreuung Stehenden ermitteln“, erläutert eine Einrichtungsleiterin aus Bergisch Gladbach. Das sei über die Feiertage nicht in allen Fällen in der notwendigen Geschwindigkeit möglich gewesen, um sämtliche abrufbaren Impfdosen auch umgehend zu Einrichtungen ordern und dort verimpfen zu können.

Einen festen Starttermin für das Impfzentrum gibt es noch nicht

Um die Abstimmungsprozesse zu beschleunigen, sei bereits der Kreis, der ursprünglich nach den Plänen des Landes als Übermittler der Daten von den Heimen an die KV vorgesehen gewesen sei, aus der Kommunikationskette herausgenommen worden, heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung aus dem Krisenstab des Kreises. Die KV Nordrhein habe eine Liste der Einrichtungen mit allen nötigen Daten der Heime, die dann selbst mit der KV in Kontakt träten, damit diese den nötigen Impfstoff für ein Heim beim Land ordern und das mobile Impfteam aktivieren könne, so Krisenstabssprecherin Birgit Bär. Wenn das Impfzentrum in Betrieb gegangen sei, könne die Koordination dann darüber laufen. Einen fixen Starttermin dafür gibt es allerdings laut KV noch nicht.

Auch werden „weiterhin noch keine Termine für das Impfzentrum über die zentrale Rufnummer 11 61 17 vermittelt“, so Dr. Heiko Schmitz auf Nachfrage dieser Zeitung. Wie das genaue Prozedere der Benachrichtigung und Terminvergabe sei, werde rechtzeitig vor dem Start des Impfzentrums bekanntgegeben, so die KV Nordrhein.