Parcours durch die StadtKöln wird mit neuer Messe Testlabor für Mobilität der Zukunft

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Kölnmesse Abend

Blick auf den Nordeingang der Kölner Messe

Köln – Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus, wie müssen sich Städte weltweit dafür neu aufstellen, und wie wird es möglich, dass nicht nur das Klima geschont und der Umstieg auf das Fahrrad gefördert wird, sondern auch die Industrie, Handel und Logistik in Städten Teil einer Lösung sind? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein neues Format der Kölner Messe, das 2022 startet.

Die Polis Mobility soll vom 18. bis 21. Mai kommenden Jahres an jährlich stattfinden – sowohl in den Kölner Messehallen als auch digital und in der Stadt. Der Name setzt sich aus dem griechischen „polis“ für Stadt und dem englischen „Mobility“ für Mobilität zusammen.

Keine reine Produktschau

Die Veranstaltung solle dabei keine reine Produktschau mehr sein, sondern Lösungskonzepte präsentieren, die auch in der Stadt erlebbar sein sollen, sagt Messechef Gerald Böse. „Der urbane Raum wird im Fokus eines umfassenden Austauschs von Unternehmen, Kommunen, Städteplanern und interessierten Bürgern stehen“, versprach Böse.

Oberbürgermeisterin und Messe-Aufsichtsratschefin Henriette Reker betonte erneut die Notwendigkeit einer Verkehrswende in der Stadt und sieht Köln mit der Polis Mobility künftig als „Testlabor“. Die neue Messe werde einen wichtigen Beitrag dazu leisten, im Dialog zwischen Städten, Unternehmen, Verbänden und Universitäten die Lösungen auf die Straße zu bringen, die für eine nachhaltige Mobilität in unseren Städten benötigt werde, so Reker.

Testparcours in der Stadt

Wissenschaftlich beraten werden Messe und Stadt dabei vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Betrachtet werden sollen im Rahmen der Veranstaltungen alle Verkehrsträger sowie neue Antriebsarten wie Elektromobilität oder Wasserstoff. Zentrales Thema ist auch die digitale Vernetzung, etwa bei umweltsensitiver Verkehrssteuerung.  Unternehmen aus der Automobilindustrie sind ebenso angesprochen wie Telekommunikationskonzerne oder Start-ups mit innovativen Mobilitäts-Ideen.

Zudem soll es in der Stadt einen 13 Kilometer langen Parcours geben, auf dem Verkehrsmittel und Konzepte erprobt werden können, so Oliver Frese, der als Geschäftsführer das operative Messegeschäft verantwortet. Über die Veranstaltung hinaus, soll es ganzjährig eine digitale Plattform zum Thema Zukunftsmobilität geben, in die auch Kongresse integriert werden könnten, so Frese.

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Ein Teil der Pläne dürften bereits in den Schubladen der Messe gelegen haben, hatte sich Köln 2019 doch als Standort für die Internationale Automobil-Ausstellung IAA beworben. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) wollte eine Neuausrichtung weg vom alten Image der reinen PS-Schau, hin zu einer weitergefassten Messe zur Mobilität der Zukunft an einem neuen Standort statt dem angestammten Messeplatz Frankfurt.

Kölner Konzept überzeugte

Insgesamt hatten sich sieben deutsche Städte Konzepte für die Leistungsschau eingereicht. Anfang des vergangenen Jahres fiel schließlich die Entscheidung für München. Zwar galt das Kölner Konzept als eines der besten, der VDA bestand aber auf einem Termin im September. Den konnte Köln nicht anbieten, ist der Messekalender mit angestammten Veranstaltungen wie der Sport- und Gartenmesse Spoga/Gafa, der Leitmesse Kind und Jugend sowie der erfolgreichen Digitalmesse Dmexco komplett gefüllt.

Die Messe hat die Corona-Zeit genutzt und geht nun auf Basis dessen mit einer eigenen Veranstaltung im kommenden Jahr an den Start.

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