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Kölner BühnenNächste Hiobsbotschaft für das Problem-Projekt

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Oper Köln

Die Kölner Oper.

Köln – Die ohnehin schon deutlich teurer als geplante Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz hat erneut Probleme: Die steigenden Kosten im Bausektor wirken sich laut der Verantwortlichen auf das Großbauprojekt aus. Droht also der nächste Kostenschock? Das Projekt war 2012 auf 253 Millionen Euro geschätzt worden.

Die Gesamtkostenprognose stieg im Juli aufgrund der Probleme um 3,6 Millionen Euro auf eine Summe zwischen 628 und 650 Millionen Euro, je nachdem wie viele Risiken bis zur Fertigstellung tatsächlich eintreten.

Anfang des Jahres 2023  will Sanierungs-Chef Bernd Streitberger mitteilen, wie sich die Kosten bis zum 22. März 2024 entwickeln. An diesem Datum für Oper, Schauspiel, Kleines Haus und Kinderoper hält er fest. Eröffnen sollen die Häuser möglichst zur Spielzeit 2024/2025.

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Es deutet sich damit aber zumindest an, dass Streitberger nächstes Jahr seine Prognose zu den Gesamtkosten nach oben korrigieren könnte. Basis dafür sind die Entwicklungen bis zum Jahresende, schon zuletzt war er skeptisch, ob 618 Millionen Euro ausreichen.

Auf zwischen 618 und und 643 Millionen Euro hatte er die Kosten Anfang 2021 beziffert, doch monatlich berechnen die Verantwortlichen die Entwicklungen auf der Baustelle in eine neue Kostenprognose ein. So erklärt sich der Unterschied.

Viele Unwägbarkeiten für die Sanierung

Inflation, Corona, dazu der Ukraine-Krieg samt gerissener Lieferketten und gestiegener Baupreise: Für Streitberger stellt sich die Frage, wer das Risiko dafür trägt. Mit den „alten“ Firmen, die nach der Neuplanung des Projekts dabei geblieben sind, ist vereinbart, dass ihre Arbeit sich am allgemeinen Preisindex des Statistischen Bundesamtes orientiert. Das wirkt sich jetzt massiv aus, weil beispielsweise Tischlerarbeiten rund 20 Prozent teuer sind als noch vor einem Jahr.

Streitberger will Verträge anpassen

Streitberger sagte: „Die Firmen, mit denen wir uns bis 2018 auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit geeinigt haben, verfügen in ihren Verträgen über eine Indexierung der Leistungspreise auf der Grundlage der Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Diese Indexierung war in den vergangenen Jahren recht unauffällig. Durch die nach der Pandemie gestörten Lieferketten und wegen des Ukrainekrieges hat sich das jetzt deutlich geändert."

Mit den sechs neuen Firmen für die Haustechnik wie etwa die Lüftung, die seit 2020 auf der Baustelle sind, gibt es eine solche flexible Preisorientierung nicht. Das will Streitberger jetzt ändern.

Er sagte am Montag: „Die Indexierung gibt uns die höchstmögliche Kostensicherheit, die wir in dieser Ausnahmesituation brauchen. Sie ist außerdem wirtschaftlicher, da wir so nicht mit einer Vielzahl an individuellen Kostenerhöhungsnachträgen konfrontiert werden.“

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