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Theater, Film, Musik
Auf diese Kulturfestivals in und um Köln können Sie sich freuen

Lesezeit 9 Minuten
Dargqueen Olympia Bukkakis hat sich für das Britney X Festival angekündigt.

Dargqueen Olympia Bukkakis hat sich für das Britney X Festival angekündigt.

Wo Sie in den kommenden Wochen eine sommerliche Dosis Kultur erwartet – eine Auswahl an Theater, Musik, Film und ganz viel dazwischen.

Bohei,26. bis 29. Mai

Die Utopist*innen machen einen Realitätscheck: Wie „überleben“ sie, so der Titel der Performance der 18- bis 24-Jährigen, in einer politischen Gesellschaft, die ihren Nachwuchs nicht hört? Unter der Leitung des Regisseurs Manuel Moser macht das Comedia Theater seine Bühnen frei für die acht jungen Kollektive des Hauses, die sich in partizipativen Performances zwischen Theater, Tanz, und Musik Gehör verschaffen. 

Das Kollektiv Gegenstürmer*innen (elf bis 13 Jahre) proklamiert am Pfingstwochenende „Go love yourself!“ – das verspricht einen identitätsbildenden Theaterbesuch für Heranwachsende, der zeigt, wie Stimme und Körper als Kunstmittel eingesetzt werden können. Vorbei kommt sogar der alte Ludwig van, der virtuell zum Rap-Battle im Musikvermittlungsprojekt „Beethoven Opus 360“ herausfordert. Am Sonntag lädt ein Kreativmarkt im Hof des Comedia zum Mitmachen ein.

Bohei, 26. bis 29. Mai, Comedia Theater, Tickets teilweise 7,10 Euro.

Alles zum Thema Kölner Philharmonie

Oluzayo, 31. Mai bis 4. Juni

Musikfestival des Gesamtprojekts African Futures Cologne

Oluzayo blickt in die Zukunft, mit zeitgenössischer Musik aus Afrika als Ausgangspunkt. „Was vor uns liegt“ heißt der Name des Festivals aus Zulu übersetzt. Auch das Ende am 4. Juni in Köln ist ein Neuanfang: Oluzayo wird im November in Johannesburg fortgeführt. Der Kölner Musiker Thomas Gläßer und der österreichisch-amerikanischer Komponist Lukas Ligeti, zusammen künstlerische Leiter, luden afrikanischen Künstlerinnen und Künstler wie Ligetis Formation Burkina Electricein, die auf den Kölner Bühnen zum Beispiel auf das Gürzenich Orchester und das Ensemble Modern treffen.

Letzteres präsentiert unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni zum Auftakt vier Uraufführungen internationaler Komponistinnen und Komponisten. Kontrastprogramm bietet eine Klubnacht im Stadtgarten mit Catu Diosis und Oh Lorena, die mit ihrem Kollektiv Dope Gal Soundsystem weibliche afrodiasporische Künsterlinnen vernetzen. Das Festival ist Teil des städtischen Projekts „African Futures“ anlässlich der „European Conference on African Studies“ an der Universität zu Köln.

Oluzayo, 31. Mai bis 4. Juni, Comedia, Stadtgarten, Sartory in Köln, Tickets um die 20 Euro.

Africologne,1. bis 11. Juni

Den Löwen lauschen: Theater und Tanz aus Afrika in Köln

„Erst wenn die Löwen ihre Geschichte selber erzählen“, zitieren die Africologne-Macher ein afrikanisches Sprichwort, „werden die Jäger nicht mehr Helden sein.“ Das Kölner Festival der afrikanischen Künste lässt nun schon seit 2011 die Löwen zu Wort kommen – und die Jäger lauschen.

Noch immer ist es das deutschlandweit einzige Festival für Theater, Tanz und Performance, dessen Fokus ausschließlich auf Produktionen aus Afrika, beziehungsweise Co-Produktionen mit afrikanischen Künstlerinnen und Künstlern liegt.

Das Programm setzt sich aus Gastspielen sowie Eigenproduktionen zusammen. Als Festivalzentrum dient die Alte Feuerwache, gespielt wird unter anderem im Bauturm, im Orangerie-Theater und in Odonien. Auftakt des Kongresses ist die Musiktheaterproduktion „Samson“ des südafrikanischen Regisseurs Brett Bailey am 1. und 2. Juni im Depot 1.

Africologne, 1. bis 11. Juni, verschiedene Spielstätten in Köln, Festivalpass 95 Euro.

Passagen, 2. bis 7. Juni

Design und Innenarchitektur in ganz Köln entdecken

Wie Design mit (Innen-)Architektur zusammenspielt, ist im Juni eine Woche lang in Köln zu entdecken. An 150 Orten von Kalk bis ins Belgische öffnen Museen, Galerien, Einrichtungshäuser, Hochschulen ihr Räume für die Passagen. Im Museum für Angewandte Kunst (MAKK) präsentiert Sebastian Herkner eine Sonderedition seines Stuhls Thonet 118 mit dem lokalpatriotischen Namen „Kölsch Gold“. Im MAKK sind vom 27. Mai bis 13. August auch 100 von einer Jury ausgewählte Einreichungen für den Staatspreis „ManuFactum“ für angewandte Kunst und Design im Handwerk zusehen.

Im Schaufenster der Buchhandlung König (Ehrenstraße 4) werden die nepalesischen Teppiche Räkki Rugs zusehen sein und Studierende der Fachhochschule Dortmund eignen sich temporär den öffentlichen Raum an. Vier Orte werden mit einem Lastenfahrrad angefahren, Ausgangspunkt ist die Kolbhalle (Helmholtzstraße 8). Parallel findet die Möbelmesse imm cologne statt.

Passagen, 2. bis 7. Juni, 150 Ausstellungen im Kölner Stadtgebiet.

Monheim Triennale, 3. Juni bis 2. Juli

Klangkunstausstellung im Stadtgebiet von Monheim am Rhein

Von Köln aus gesehen den Rhein hinab startet in Monheim die Triennale in die zweite Periode. Am 3. Juni beginnt „The Sound“, womit öffentliche Orte in der Stadt für vier Wochen zur Klangkunstausstellung „Sonic Art in Public Spaces“ werden.

Internationale Künstlerinnen und Künstler wie Hakeem Adam und Anushka Chkheidze entwarfen auf Einladung des Intendanten Reiner Michalke ortsspezifische Arbeiten. Angela de Weijer etwa komponierte „Collective Signal“ mit der lokalen Feuerwehr, das samstags während der Ausstellung über 12 Sirenen der Stadt erklingt.

Monheim Triennale, 3. Juni bis 2. Juli, öffentliche Orte in Monheim am Rhein.

Phil.Cologne, 6. bis 13. Juni

Philosophie trifft auf Praxis

Das ist die Idee, die hinter der phil.Cologne steckt. Und diesen Ansatz verfolgen die Macher auch in der 11. Ausgabe des Festivals. Einen Schwerpunkt setzt das Festival auf Gäste aus der Politik. Da passt es natürlich ganz wunderbar, dass auch Kanzler Olaf Scholz den Weg nach Köln auf sich nimmt, um mit dem Philosophen Axel Honneth über Arbeit und Demokratie zu sprechen. Angekündigt haben sich auch Robert Habeck, Mona Neubauer und Sahra Wagenknecht. 

Nach den schwierigen Jahren der Pandemie stehen auch wieder viele internationale Gäste auf dem Programm: Den Auftakt macht in der Eröffnungsveranstaltung der slowenische Philosoph Slavoj Žižek. Auch die polnische Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk wird zum Festival kommen, ebenso der Hollywood-Schauspieler Elliot Page. 

Phil.Cologne, 6. bis 13. Juni, diverse Veranstaltungsorte in Köln, Tickets um die 20 Euro.

Britney X-Festival, 7. bis 10. Juni

Queerness, Diversity, Empowerment am Schauspiel Köln

Drag als politische, performative, selbstbestimmte Kunstform feiert das Britney X-Festival des Schauspiels Köln. Thema sind die Annäherung zu anderen Körpern und die Verbindung zum eigenen, kurz diverse „Relationships“. Vor sechs Jahren riefen Regieassistenten des Schauspiels das Theater- und Polit-Festival ins Leben.

Hinterfragt werden besonders die „Sexy Straight White People“ wie im gleichnamigem Theater von vT. Corp. Gegen toxische Maskulinität macht Rebellin Finna zartrosa Blümchen-Rap und das hardcore. Im Stadtgarten werden Performances zu sexueller Selbstbestimmung zu sehen sein, Panels wie von der Berliner Dragqueen Olympia Bukkakis (links im Bild) zur politischen Dimension im Drag veranstaltet, und das polyrhythmische Zusammenspiel von Richard Siegals „Made Two Walking“ von Margarida Neto und Nicolás Martínez in der Christuskirche getanzt.

Britney X-Festival, 7. bis 10. Juni, Stadtgarten, Christuskirche und Schauspiel Köln, Tagespass 17 Euro, Wochenendpass 45 Euro.

Impulse Theater Festival, 8. bis 18. Juni

Plattform für die freien darstellenden Künste

Ein Autoscooter ohne Autos öffnet im Juni vor dem Deutzer Bahnhof: „Verkehrte Welt“ ist das, aber so ist dieser Konfrontationsraum für Kinder und Jugendliche von Turbo Pascal angedacht. Thema: Der Verkehr der Zukunft. 

Rahmen ist das Stadtprojekt in Köln des Impulse Theater Festivals, hinzu kommen Theaterproduktionen in Düsseldorf und Workshops in Mülheim an der Ruhr.

Impulse Theater Festival, 8. bis 18. Juni, Ottoplatz in Köln-Deutz, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr, Eintritt in Köln frei.

Romanischer Sommer Köln, 11. bis 16. Juni

„Strahlen“ in Form von 13 Konzerten in Kölns romanischen Kirchen

Dieses Festival nutzt die Akustik des historischen Kölns: In den romanischen Kirchen erklingt in diesem Jahr zum 35. Mal Avantgarde, Jazz und Alte Musik, um nur einige Beispiele zu nennen. 

Am Sonntag, 11. Juni, startet die Reihe mit geistlicher Vokalmusik der Renaissance in St. Ursula. Den Orgel-Auftakt macht Angela Metzger in St. Kunibert am Dienstag. Finale ist wieder die Romanische Nacht mit vier aufeinanderfolgenden Konzerten in St. Maria im Kapitol.

Romanischer Sommer, 11. bis 16. Juni, Kölns romanische Kirchen, Festivalkarte 120 Euro, Romanische Nacht 35 Euro.

Seriencamp, 13. bis 17. Juni

Serien im Kino suchten – Festival erstmals in Köln

Das Seriencamp startet in die zweite Staffel: Nach acht Jahren zog das Festival von München nach Köln, neues Wohnzimmer zum Serien-Suchten ist das Cinenova. Hier lässt das Festival über die beste ungewöhnliche Pilot-Folge abstimmen, diskutiert über die Zukunft des Storytellings und zeigt Serien-Episoden.

Die drehen sich vielfach um den Klimawandel, etwa die französischen Doku-Reihe „Planet Killer“, die Umweltverbrechern „nachjagt“, oder die norwegischen Serie „Saving the Fucking Planet“, ein „Romeo und Julia“ aus der Fridays for Future-Szene, oder „Inside Greenpeace“.

Seriencamp, 13. bis 17. Juni, Cinenova in Köln-Ehrenfeld, kostenlos, Reservierung vorab 2,50 Euro.

Literatur am Dom, 15. bis 18. Juni

T.C. Boyle zu Gast im Bergischen

Außerhalb von Köln, im Bergischen, liegt noch ein anderer Dom: der Altenberger. Und in Sachen hochkarätiger Gäste muss er sich keinesfalls hinter dem Exemplar in Köln verstecken. Denn am diesjährigen Literaturfestival nimmt für gleich zwei Lesungen der US-amerikanische Schriftsteller T. C. Boyle teil. Er wird am Samstag, 17. Juni, aus seinem aktuellen Roman „Blue Skies“ und am Sonntag aus seinem jüngst in Deutsch erschienen Erzählungsband „Sind wir nicht Menschen“ lesen.

Darüber hinaus sind zum Beispiel die Autorinnen und Autoren Bettina Böttinger, Kirsten Boie und Harald Schmidt zu Gast. Literaturkritiker Denis Scheck moderiert die Veranstaltungen im Kräutergarten neben dem Dom.

Literatur am Dom, 15. bis 18. Juni, Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 7 in Odenthal, Tickets ab 10 Euro.

See the Sound, 21. bis 25. Juni

Wo sich bewegtes Bild mit Musik und Ton überschneidet

Sie gehören zusammen: Film und Ton. Und doch ist ihr Zusammenspiel häufig zweitrangig, Soundtrack Cologne widmet ihm ein eigenes Festival. Mehrere Kölner Kinos zeigen Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme zu den Schwerpunkten Jazz, Klangvisionen und musikalischem Aktivismus widmen.

So stehen die Deutschland-Premieren von Garin Hovannisians „Truth of Power“ über den Einsatz von System of a Down-Sänger Serj Tankian für die Anerkennung des Völkermords an Armeniern oder Giulia Giapponesis „Bella Ciao - Per la Libertá“ über die Hymne der italienischen Partisanen auf dem Programm. Parallel zeigt Cinepop internationale Kinofilme, die nicht in Deutschland zusehen waren.

See the Sound, 21. bis 25. Juni, in den Kölner Kinos Turistarama, Filmforum, Odeon, Filmhaus Köln und in der Fritz Thyssen Stiftung, Tickets 8 Euro.

Kölner Sommerfestival, 28. Juni bis 23. Juli

Internationale Shows in der Kölner Philharmonie

Wenn in der Philharmonie das gewohnte Programm pausiert, ziehen internationale Shows in den Konzertsaal ein. Diesen Sommer zum 34. Mal, darunter altbekannte Gäste: Die japanischen Trommler Yamato. Die ersten Tage eröffnet die Revue „Berlin Berlin“ das Programm. Es folgen das kubanische Ballet Revolución und das Theaterkollektiv Fura dels Baus aus Barcelona mit einer szenischen Interpretation des Chorwerks Carmina Burana.

Kölner Sommerfestival, 28. Juni bis 23. Juli, Kölner Philharmonie, Tickets ab 49,90 Euro.

Hörspielwiese, 14. bis 16. Juli

Zuhören und Relaxen im Kölner Park

Live-Musik und Hörspiele organisiert der Kölner Verein für Kulturvermittlung Land in Sicht von Freitag, 14. Juli, 17 Uhr, bis Sonntag. Das Sommer-Wochenende lädt Erwachsene und Kinder zum Zuhören, zum Mitmachen und zum Relaxen auf Sitzsäcken und Picknickdecken im Stadtgarten ein. Auch werden die besten zehn Kurzhörspiele präsentiert, die bis zum 30. Juni beim Festival-eigenen Wettbewerb eingeschickt wurden.

Hörspielwiese, 14. bis 16. Juli, im Kölner Park Stadtgarten, Eintritt frei.

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