Booster-ImpfungenApothekerinnen, Tier- und Zahnärzte: Wer nun alles impfen darf

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Ein Arzt führt eine Corona-Impfung durch. (Symbolbild). 

Köln/Düsseldorf – Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern sind sich einig: Künftig sollen nicht nur Humanmediziner, sondern auch Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte gegen Corona impfen. Was bedeutet das für die Booster-Impfung? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wann beginnen die Impfungen in Apotheken?

Mit der neuen Corona-Impfverordnungen können Apotheken seit Dienstag impfen. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, spricht jedoch von einer Vorlaufzeit von zwei Wochen, bis Apotheker die ersten Spritzen aufziehen.

Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden?

Alle Impfenden müssen vorher eine Schulung durchlaufen. Etwa 1000 Apotheker aus 500 Apotheken im Rheinland haben ihre Impfberechtigung bereits im Zuge der Influenza-Impfungen vergangenen Herbst erhalten. „Wir rechnen damit, dass bis zum Februar noch weitere 1000 Apothekerinnen und Apotheker geschult werden“, sagt Preis. Tierärzte und Zahnärzte benötigen ebenfalls eine Schulung.

Brauch man für einen Impftermin in einer Apotheke?

Ja. „Damit kein Impfstoff verschwendet wird, müssen wir Termine machen“, so Thomas Preis.

Welche Voraussetzungen müssen Apotheken schaffen, um dort zu impfen?

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Thomas Preis in seiner Apotheke in Köln.

„Man braucht eine Liege und einen separaten Raum. Die Impfung ist schließlich eine persönliche Sache“, so Preis. Falls es in sehr seltenen Fällen zu einer allergischen Reaktion auf den Impfstoff komme, seien die Apotheker „genauso geschult wie Ärzte“, sagt Preis. Bezogen auf die Sofortreaktion sei die Corona- gleich gut verträglich wie die Grippe-Impfung.

Wird in Tierarztpraxen und Zahnarztpraxen geimpft?

Nein. Tierärzte und Zahnärzte sollen vorerst nur in Impfzentren und mobilen Impfstellen eingesetzt werden. Bis Impfungen in Tierarztpraxen durchgeführt werden, „wird es noch dauern“, sagt Alexander Kostujak von der Tierärztekammer Nordrhein. Die rechtliche Grundlage für Impfungen in Tierarztpraxen sei bisher noch nicht geschaffen.

In Zahnarztpraxen fehlt noch die technische Infrastruktur, heißt es bei der Zahnärztekammer Nordrhein. „Wir haben etwa keine Anbindung an das Meldesystem des RKI.“

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Wie groß ist das Engagement bei Tier- und Zahnärzten?

Bereits vor einigen Wochen, sagt Kostujak, habe die Tierärztekammer Nordrhein eine Umfrage dazu durchgeführt. „Die Resonanz war sehr, sehr groß“, so Kostujak. Auch einige Tierärzte im Ruhestand wollen bei den Impfungen helfen.

Ähnlich äußerte sich Ralf Hausweiler von der Zahnärztekammer Nordrhein: Bereits 20 Prozent der Zahnärzte seien bei Bürgertests beteiligt. „Wenn die gleiche Anzahl in NRW mitimpft, dann wären das 2500 Zahnärzte.“ Für die Schulungen hätten sich bereits über 1300 Zahnärzte registriert. „Je mehr Personen mitimpfen, desto eher kann man mögliche Personalausfälle durch Omikron kompensieren“, sagt Hausweiler. „Wenn Impfen das Ticket zur Normalität ist, dann helfen die Zahnärzte natürlich mit.“  

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