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Kommentar zu Polizei-DrohnenFliegende Alltagshelfer statt neue Super-Ermittler

Lesezeit 2 Minuten
NRW Polizei mit Drohne

Polizistinnen und Polizisten aus NRW beobachten gemeinsam mit Innenminister Herbert Reul (CDU, l.) eine der neuen Drohnen.

  1. Neue Technik für die Polizei in NRW: Ab 2021 sollen 106 Drohnen die Beamten bei Einsätzen unterstützen.
  2. Nach Bayern und Baden-Württemberg rüstet nun also auch NRW nach.
  3. Die Erwartungen an die Drohnen sollten aber nicht zu hoch sein, da sie der Polizei wohl nur bei alltäglichen Einsätzen helfen können, kommentiert Peter Berger.

Kommissare mit unbemannten Flugobjekten auf Verbrecherjagd? Verkehrspolizisten, die Unfälle aus der Luft nur noch per Drohne aufnehmen? So weit wird es nicht kommen, doch der Versuch der NRW-Polizei, Drohnen in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen, hat ganz offensichtlich gezeigt, dass es durchaus Aufgaben gibt, die sich damit schneller erledigen lassen und die Beamten geringeren Gefahren aussetzen.

Das gilt weniger für die klassische Gewaltkriminalität, aber umso mehr für tägliche Einsätze wie die Unfallaufnahme auf einer Autobahn, die Suche nach Vermissten oder die Räumung eines Sicherheitsbereichs vor einer Bombenentschärfung.

Herbert Reul hatte zunächst Zweifel an Drohnen-Einsatz

NRW-Innenminister Herbert Reul gibt offen zu, dass er anfangs nicht sicher war, ob das Ganze nicht bloß ein hübsches Spielzeug ist. Doch er hat sich überzeugen lassen, wenigstens einen Versuch zu starten. Das war im Oktober 2019 – und ein Jahr später ist der CDU-Politiker davon überzeugt: Die Drohne kann die Arbeit der Polizei an vielen Stellen einfacher machen und ihre Möglichkeiten erweitern.

Alles zum Thema Herbert Reul

Die Digitalisierung der Polizei schreitet voran. Bei den Drohnen fliegt NRW auf Augenhöhe mit Bayern und Baden-Württemberg. Für die Polizisten bedeutet das auch eine Verdichtung ihrer Arbeit, weil sie den Job des Fernpiloten und Luftraum-Beobachters zusätzlich übernehmen müssen, aber auch mehr Sicherheit in ihrem Job.

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Ein unübersichtlicher Tatort, ein einsturzgefährdetes Gebäude aus der Luft zu überwachen kann im Zweifel Leben retten. Wie viele Drohnen in ein paar Jahren als Hilfspolizisten über unseren Köpfen surren werden, kann heute niemand mit Gewissheit sagen, weil es auch neue Einsatzgebiete geben könnte.

Vor einem Jahr hätte auch niemand daran gedacht, dass es nötig sein könnte, illegale Menschenansammlungen möglichst schnell zu erkennen und sie aufzulösen. Sicher ist nur: Drohnen werden zum Polizei-Alltag gehören, aber den Menschen niemals ganz ersetzen können. Polizisten als Piloten. Das ist mal ein Pilotprojekt.