Der 11.11. in Köln zum Nachlesen„Zülpi“-Party läuft bis in den späten Abend – wieder Ordner im Schmiergeld-Verdacht

Lesezeit 32 Minuten

Gefühlt ganz Köln feiert am Samstag die Eröffnung der neuen Karnevalssession. Der 11.11. in Köln zum Nachlesen.

Pünktlich um 11.11 Uhr wurde am Samstag in Köln die neue Karnevalssession eingeläutet. Bereits seit dem frühen Morgen war die Stadt voll, Zehntausende Jecken feierten in der ganzen Stadt. Die Geschehnisse des Tages im Liveticker zum Nachlesen.

11.30 Uhr: Aufräumarbeiten der AWB haben begonnen

Die Straßen von Köln sind nach dem Besuch von mehreren hunderttausend Feiernden am Karnevalssamstag zur Ruhe gekommen. Doch je näher man dem Party-Hotspot rund um die Zülpicher Straße kommt, hört und sieht man diejenigen, die nicht noch, sondern schon wieder auf den Beinen sind. Große Reinigungsfahrzeuge rollen den Hohenstaufenring entlang, während viele orange leuchtende Arbeitskräfte die Straße nach und nach von ihren Müllbergen befreien.

Seit den frühen Morgenstunden sorgen 300 AWB-Mitarbeitende dafür, dass die Stadt wieder sauber wird.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Elfter im Elften

Der Sessionsauftakt in Köln in Bildern

1/41

23.15 Uhr: Kölner Polizei zieht erste Bilanz – Ordner soll Schmiergeld genommen haben

Die Kölner Polizei hat am späten Samstagabend eine erste Bilanz rund um den Sessionsauftakt am 11.11. gezogen. Die Polizei betont, dass der Einsatz noch läuft und die Bilanz vorläufig ist – die wichtigsten Punkte des Zwischenstands von 21 Uhr.

Die Gesamtlage

Zehntausende Jecke haben vor allem am Vormittag friedlich gefeiert, mit fortlaufender Stunde und zunehmendem Alkoholpegel hatte die Kölner Polizei auch mehr zu tun. Bis 21 Uhr sprach die Polizei 63 Platzverweise aus, 26 Personen verbringen die Nacht in der Ausnüchterungszelle, zwei Personen wurden festgenommen. 96 Mal kam es zu Strafanzeigen, vor allem wegen Körperverletzung, Taschendiebstahl und Sexualstraftaten. Die Polizei verbucht vor allem den Schutz der Synagoge an der Roonstraße als Erfolg.

Gegen 21 Uhr war auf der Zülpicher Straße noch sehr viel los, die Feiernden kehrten teilweise von der Uni-Wiese zurück.

Gegen 21 Uhr war auf der Zülpicher Straße noch sehr viel los, die Feiernden kehrten teilweise von der Uni-Wiese zurück.

Die Lage im Kwartier Latäng

Die Feiermeile an der Zülpicher Straße war erneut besonders im Fokus der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt, weil ein Mann auf eine Laterne geklettert und den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben soll. Außerdem kam es zu Polizeieinsätzen wegen gezündeter Pyrotechnik, eine 18-Jähriger versuchte eine 17-Jährige gegen ihren Willen zu küssen, und ein Feiernder wehrte sich so heftig, dass die Schulter eines Polizisten ausgekugelt wurde.

Erneut ist es offenbar an der Zülpicher Straße zum Einlass gegen Schmiergeld gekommen: Die Polizei ermittelt gegen einen 20 Jahre alten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, der im Verdacht steht, Bargeld für den Zugang zur Partymeile genommen zu haben. Die Polizei stellte mehrere Tausend Euro bei ihm sicher.

Die Eingänge zur Zülpicher Straße wurden schon früh geschlossen.

Die Eingänge zur Zülpicher Straße wurden schon früh geschlossen.

Lage in der Kölner Innenstadt und Altstadt

Am Aachener Weiher kam es zur Prügelei, rund zehn Personen waren beteiligt und traten auch einen am Boden liegenden Mann. Ein betrunkener E-Scooter-Fahrer zog sich schwere Gesichtsverletzungen zu, als er an der Ulrepforte stürzte. Am Neumarkt bewarfen Feiernde einen Autofahrer nach einem Streit mit Glasflaschen, der Mann erlitt Schnittverletzungen an Hals und im Gesicht.

In 40 Fällen stellte die Polizei zu hohe Alkoholwerte bei E-Scooter-Fahrern fest, zehn Personen fuhren so betrunken auf dem Roller, dass sie nun ihre Führerscheine verlieren.

Einen ausführlichen Bericht über die Sicherheitslage zum Sessionsauftakt am 11.11. in Köln finden Sie hier.

22.40 Uhr: Polizei noch lange im Einsatz

Der Kölner Hauptbahnhof war auch am späten Samstagabend noch gesperrt, erst kurz vor Mitternacht konnte ein Sprecher der Bundespolizei Bescheid geben, dass der Bahn-Verkehr bereits seit 22.30 Uhr vernünftig laufe und sich die Menschenmenge im Hauptbahnhof aufgelöst hätte. Gegen 19.30 Uhr hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Hauptbahnhof komplett dicht sei, wegen Überfüllung sollten Personen den Verkehrsknotenpunkt nicht mehr ansteuern.

Die Kölner Polizeisprecherin betonte zur Lage in Köln: „Unser Einsatz läuft noch und wird auch noch eine Weile laufen, noch immer sind viele Feiernde in der Stadt unterwegs.“

Die Zülpicher Straße um 21 Uhr: Noch immer sind wohl tausende Feiernde auf der Party-Meile unterwegs.

Die Zülpicher Straße um 21 Uhr: Noch immer sind wohl tausende Feiernde auf der Party-Meile unterwegs.

21.50 Uhr: Sperrung am Bahnhof Köln-Süd aufgehoben

Die Sperrung des Zugangs zum Bahnhof „Köln-Süd“ wird vom Sicherheitspersonal wieder aufgehoben. Die Gitter und Zäune werden entfernt, damit ist der Zugang zum Bahnverkehr von der Zülpicher Straße, beziehungsweise Dasselstraße aus wieder für die Menschen möglich.

21.20 Uhr: Feiernde ziehen von Uni-Wiese und Aachener Weiher weiter

„Liebe Jecken, kommt gut und sicher nach Hause“, wird es mehrfach von einem Sprecher durch die Musikanlage auf der Ausweich-Feierfläche auf den Wiesen an der Uni-Mensa. Einige hundert Tanz- und Feierwillige sind noch vor Ort, als dann kurz nach 20 Uhr keine Karnevalsmusik mehr durch die Boxen schallt. Ungewohnte „Stille“ mitten Straßenkarneval.

Das Ende einer Party: Müll, Dreck und andere Hinterlassenschaften liegen auf den Platten, die die Kölner Uni-Wiese geschützt haben, hier feierten rund 10.000 Jecke.

Das Ende einer Party: Müll, Dreck und andere Hinterlassenschaften liegen auf den Platten, die die Kölner Uni-Wiese geschützt haben, hier feierten rund 10.000 Jecke.

Die Menge fließt langsam ab aus den beiden großen Tanzbereichen, auf den zum Schutz des Bodens verlegten Platten wird deutlich, was sonst im Gras gelandet wäre: Haufenweise Müll aus Dosen, Dreck, Kleidungs- und Verkleidungsstücke sowie Becher, Schnapsfläschchen und literweise verschüttete Flüssigkeit, die den Untergrund gefährlich rutschig werden lässt. Auch rund um den Aachener Weiher wird zeitgleich etwas leerer - dort sind deutlich mehr Beamte der Polizei vertreten und die AWB bereuten bereits die Aufräumarbeiten vor.

Auch der Aachener Weiher war wieder beliebt bei den Feiernden, als die Dunkelheit einsetzt, ziehen auch hier viele weiter.

Auch der Aachener Weiher war wieder beliebt bei den Feiernden, als die Dunkelheit einsetzt, ziehen auch hier viele weiter.

Die Verkleideten ziehen weiter, auf der Zülpicher Straße wird es noch einmal voller. Es ist den Tag über trocken geblieben, zahlreichen Jecken steckt bereits deutlich sichtbar ein langer 11.11. in den Knochen: Viele laufen in Richtung der Bahnstationen, stärken sich an Imbissläden und pausieren an den Straßenrändern im Umkreis. Aber vor allem auch in und vor den geöffneten Kneipen im „Kwartier Latäng“ steigt die Zahl der Feiernden an.

21 Uhr: Traditioneller Fackelzug der Nippeser Bürgerwehr

Traditioneller Marsch: Die Nippeser Bürgerwehr ist auch am Samstagabend wieder durch das Veedel mit Fackeln gezogen. Der Umzug der „Appelsinefunke“ existiert seit mehr als 30 Jahren und startet seit 2008 an der Eigelsteintorburg. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer beobachteten den leuchtenden Zug, viele ließen ihre Smartphones ebenfalls in die Kölner Nacht leuchten. Beim Programm zum Fackelzug traten unter anderem die Rabaue auf.

Die Nippeser Bürgerwehr ist zum Sessionsauftakt wieder mit Fackeln durch das Veedel gezogen.

Die Nippeser Bürgerwehr ist zum Sessionsauftakt wieder mit Fackeln durch das Veedel gezogen.

19.45 Uhr: Polizei sperrt Kölner Hauptbahnhof

Der Kölner Hauptbahnhof ist wegen Überfüllung am Samstagabend gesperrt worden. Wie die Kölner Polizei gegen 19.30 Uhr via X (Twitter) mitteilte, sind so viele Menschen unterwegs, dass derzeit niemand in den Hauptbahnhof käme. Die Polizei bittet alle Reisenden nach Möglichkeit andere Bahnhöfe zu nutzen. Wann die Sperrung aufgehoben wird, ist noch unklar.

Der Kölner Hauptbahnhof hatte sich gegen 19.30 Uhr massiv gefüllt, die Polizei hat ihn zeitweise abgeriegelt.

Der Kölner Hauptbahnhof hatte sich gegen 19.30 Uhr massiv gefüllt, die Polizei hat ihn zeitweise abgeriegelt.

Nach Angaben der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind auch in Köln viele Bahnen ausgelastet, zahlreiche Linien wurden unterstützt, die KVB betont aber, dass es „keine besonderen Vorkommnisse“ bislang gab.

19.15 Uhr: Polizei und Ordnungsamt zeigen viel Präsenz am Zülpicher Platz

Die Feiernden zwischen Zülpicher Platz und dem Zugang zur Zülpicher Straße von der Kyffhäuserstraße werden am frühen Abend immer wieder von Einsatzkräften der Polizei und des Ordnungsamts begleitet, die dort Präsenz zeigen.

Während die Beamten auf dem Platz einem als Soldat verkleideten Mann zunächst erklären, dass sein Sturmgewehr aus Plastik verboten ist und es ihm dann abnehmen, entdecken die Ordnungsämtler einen Obelix, der eine Kölschflasche aus dem Kostüm hervorholt. Der Gallier sieht seinen Verstoß gegen das Glasverbot in der Zone nicht ein und wird laut. Sofort umstellen ihn die Männer und Frauen in den orangenen Warnwesten - nach kurzer Debatte wird Obelix zum Ausgang am Südbahnhof geleitet. 

Kuriose Szene auch am Aachener Weiher: zwei Feiernde sitzen auf einer Bank, die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot vor Ort.

Kuriose Szene auch am Aachener Weiher: zwei Feiernde sitzen auf einer Bank, die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot vor Ort.

Passend zum Datum besteht die Gruppe aus elf Männern und Frauen des Ordnungsamtes. „Das ist nicht so, weil heute der 11.11. ist, sondern dient ausschließlich dem Selbstschutz“, sagt einer von ihnen gegen 19 Uhr. Acht Stunden lang finden diese Rundgänge der Ordnungskräfte statt, bis in die Nacht hinein. Im wuseligen Treiben der Feiermeile nutzen auch einige Frauen, Betrunkene und andere Menschen die Gelegenheit, quasi im Windschatten des Ordnungsamtes, schneller und ohne ungewünschten Kontakt zu anderen Jecken einfacher die Strecke zurücklegen zu können.

18 Uhr: Alaaf ist auch auswärts – Köln tritt in Bochum an

Alaaf auch in Bochum: Beim Auswärtsspiel des 1. FC Köln sind zahlreiche Kölner Anhänger im Kostüm angereist. Von Kuh bis Lappenclown und natürlich viel ruut-wiess war auf Rängen im Bochumer Ruhrstadion einiges zu sehen. Das FC-Spiel in Bochum im Liveticker finden Sie hier.

17.50 Uhr: Bunt, bunter, Köln – Das sind die schönsten Kostüme des Tages

Bunt, abwechslungsreich - und nicht immer warm

Schwarzwaldjungs, Schweine, Glitzer-Frauen: Köln wird bunt am 11.11.

1/16

17.40 Uhr: Pfandsammler auf der Wiese am Aachener Weiher

Auf der Wiese am Aachener Weiher liegen zahlreiche Pfandflaschen. Das hat auch einige Leergutsammler auf den Plan gerufen, die die Flaschen und Dosen in zahlreiche Plastiksäcke füllen.

Leergutsammler auf der Wiese am Aachener Weiher

Leergutsammler auf der Wiese am Aachener Weiher

Leergutsammler auf der Wiese am Aachener Weiher

Massen an Leergut haben sich am Aachener Weiher angesammelt.

17.25 Uhr: Immer mehr Auseinandersetzungen zwischen den Feiernden – Polizei löst Massenschlägerei auf

Es wird ungemütlicher, die Polizei berichtet zunehmend von Auseinandersetzungen und Schlägereien. Auch Widerstände gegen Einsatzkräfte sind dabei. Ein Beamter kugelte sich die Schulter aus, als Polizisten einen Randalierer festnehmen wollten. Am Spielplatz auf dem Hügel am Aachener Weiher lieferten sich zwei Gruppen vor den Augen der Polizei eine Schlägerei - ein Mann wurde am Boden liegend von anderen getreten. insgesamt waren ungefähr zehn Männer beteiligt, einer wurde leicht verletzt. Die Beamten gingen dazwischen und schlichteten.

Hier wird eine verkleidete junge Frau am Zülpicher Wall abgeführt.

Hier wird eine verkleidete junge Frau am Zülpicher Wall abgeführt.

17.20 Uhr: Ordnungsamt mit Zwischenfazit zu Strafzetteln und Falschparkern

Nach diversen Stunden Feierei ziehen Ordnungsamt und Rettungsdienst eine erste Bilanz des Sessionsbeginns:

Im Kwartier Latäng und im Severinsviertel wurden am 11.11. zwischen 6 und 12 Uhr vom Verkehrsdienst des Ordnungsamtes 20 Autos abgeschleppt.

Der Ordnungsdienst führte 123 „Präventivgespräche“ zum Thema Jugendschutz, davon allein 107 im Zülpicher Viertel – in 80 Fällen mussten Jugendliche ihren mitgebrachten Alkohol entsorgen. 14 Ansprachen wurden wegen des Glasverbots gehalten. Außerdem wurden 173 wildpinkelnde Menschen erwischt, davon 122 im Zülpicher Viertel – sie erwartet ein Bußgeld von bis zu 200 Euro. Der Ordnungsdienst kümmerte sich überdies um 20 hilflose Personen.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreute die Unfallhilfstellen im Kwartier Latäng – hier gab es 255 Behandlungen, davon mussten 62 Personen durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser transportiert werden. Außerdem halfen Fußtrupps des DRK 166 Jecken, die – meist wegen Alkoholproblemen – behandelt werden mussten.

Mehrere Einsatzkräfte der Malteser, der DLRG Köln-Dünnwald sowie der Johanniter-Unfall-Hilfe versorgten bis 16 Uhr 91 Personen mit gesundheitlichen Problemen. Darunter waren zehn Patienten, die zur Weiterbehandlung in einem Kölner Krankenhaus an den Rettungsdienst der Stadt Köln übergeben werden mussten. 

Die Feuerwehr hatte stadtweit insgesamt 29 Einsätze, der Rettungsdienst 390 (an einem normalen Tag sind es etwa 200) – allerdings kann hier nicht zwischen „normalen“ Einsätzen und solchen mit Karnevalsbezug differenziert werden

17.05 Uhr: KVB gibt weitere Änderungen bekannt

Weil der Bereich um den Aachener Weiher dicht ist, gibt die KVB nochmals weitere Änderungen bekannt:

Die Linien 1, 7 und 9 aus Weiden, Frechen und Sülz kommend, enden an der Aachener Straße/Gürtel. Die Linien 1, 7 und 9 aus Bensberg, Zündorf und Königsforst kommend, enden am Neumarkt. Und: Zwischen Neumarkt und Aachener Straße/Gürtel können aus Sicherheitsgründen keine Ersatzbusse zum Einsatz kommen - „die Straßen sind voll mit Jecken“, schreibt die KVB bei X (vormals Twitter).

16.45 Uhr: Feier-Hotspot verlagert sich an den Aachener Weiher

Immer mehr Feiernde sind nun in Richtung Aachener Weiher unterwegs. Dort haben sich mittlerweile tausende, zumeist jugendliche Feiernde eingefunden und haben bei Musik und Alkohol eine Menge Spaß. Auch das Einsatzgebiet der Polizei und des Ordnungsamts hat sich mittlerweile an den Weiher verlagert.

16.40 Uhr: Gefeiert wird draußen – und drinnen

Die Kölschbar im Zülpicher Viertel

Die Kölschbar im Zülpicher Viertel

Je länger der Tag dauert, desto mehr verlagert sich das Geschehen auch nach innen. Unter anderem in die Kölschbar an der Lindenstraße. Dort, wie an vielen anderen Orten in der Stadt, wird ausgelassen gefeiert.

16.30 Uhr: Zülpicher Straße aus Richtung Unimensa wieder dicht

Auch wenn sich die Feiernden im ganzen Kölner Stadtgebiet mittlerweile verteilen, bleibt es überall voll. Die Zugänge an der Unimensa in Richtung Kwartier Latäng werden gegen 16.30 Uhr wieder geschlossen.

Sessionsstart im Kwartier Latäng

11.11. in Köln: Massenandrang auf der Zülpicher Straße

1/36

16.25 Uhr: Luxemburger Straße ebenfalls voll mit Feiernden

Die Luxemburger Straße ist um kurz nach 16 Uhr mindestens so gut gefüllt wie die Zülpicher Straße. Vor allem in Richtung Uniwiese staut sich die jecke Masse.

Die Stimmung ist größtenteils friedlich. Auch wenn vielen hier der Alkoholpegel mittlerweile deutlich anzumerken ist. Immer mehr Polizei- und Rettungswagen bahnen sich mit Blaulicht ihren Weg durch die Feiernden.

16 Uhr: Hügel am Aachener Weiher wird zur Müllhalde

Während der Rasen im Landschaftsschutzgebiet um die Unimensa eigens mit Bodenplatten abgedeckt wurde, zeichnet sich schon jetzt Stoff für eine neue Umweltschutz-Diskussion in den kommenden Tagen ab: Der Hügel am Aachener Weiher hat sich zu einem weiteren Feierschwerpunkt des Straßenkarnevals entwickelt, hier feiern tausende Jecke. Die Wiese ist übersät mit Müll, Glasflaschen, leeren Bierdosen und Scherben.

Die Wiese am Aachener Weiher ist übersät mit Müll, Glasflaschen, leeren Bierdosen und Scherben.

Die Wiese am Aachener Weiher ist übersät mit Müll, Glasflaschen, leeren Bierdosen und Scherben.

15.55 Uhr: Feiernde stellen sich vor Synagoge auf

Nach einem mutmaßlichen Zwischenfall auf der Zülpicher Straße, bei dem ein Mann antisemitische Parolen gerufen haben soll, haben sich etwa 60 Karnevalistinnen und Karnevalisten der Traditionscorps symbolisch schützend vor die Synagoge gestellt, um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Der ein oder andere Feiernde hat sich kurzerhand mit in die Reihe eingehakt.

Karnevalisten stellen sich am Nachmittag vor der Synagoge in einer Menschenkette auf, um gegen Antisemitismus zu protestieren.

Karnevalisten stellen sich am Nachmittag vor der Synagoge in einer Menschenkette auf, um gegen Antisemitismus zu protestieren.

15.40 Uhr: Rekers Rundgang durchs Kwartier Latäng: „Entspannter als im Vorjahr“

Inzwischen ist die Uniwiese deutlich dichter besucht als die Zülpicher Straße. Henriette Reker sagt am Ende ihres Rundgangs durch das Kwartier Latäng: „Die Zülpicher Straße macht mir den Eindruck, entspannter zu sein als im Vorjahr.“ Zu ihrem Besuch am frühen Nachmittag war die Straße allerdings auch nicht ansatzweise so gefüllt wie am Morgen und Vormittag. „Hier“, sagt Reker mit Blick auf die Uniwiese, „sieht das genauso aus wie Weiberfastnacht dieses Jahres. Hier sind mehrere zehntausend Jugendliche, die auf ihre Art Karneval feiern.“

Ausschreitungen habe es bislang nicht gegeben. „Ich hoffe, dass das auch so bleibt“, so Reker. Eine Alternative zur umstrittenen Uniwiesen-Lösung sieht sie aktuell nicht. „Ich habe keine Idee, wo wir diese Zehntausende an Jugendlichen in der Stadt sonst unterbringen können.“

15.25 Uhr: Stimmung im Zülpicher Viertel droht zu kippen – Erste Pöbeleien zwischen den Feiernden

Die Stimmung im Zülpicher Viertel scheint allmählich zu kippen. Ein Mann im SWAT-Kostüm hat gegen 14.45 Uhr versucht an einer Einlasskontrolle einen Security-Mitarbeiter anzugreifen. Er behauptet lautstark, der Ordner hätte ihm als „Hurensohn“ beleidigt. Von Freunden und anderen Ordnern wird der Mann allerdings zurückgehalten.

Die Stimmung im Zülpicher Viertel scheint allmählich zu kippen

Die Stimmung im Zülpicher Viertel scheint allmählich zu kippen.

Der Security, der ihm beleidigt haben soll, wirkt allerdings auch nicht deeskalierend in der Situation, sondern fordert den Mann heraus. „Komm doch“ wiederholt er mehrmals. Zu einer Schlägerei kommt es allerdings nicht. Das Ordnungsamt ist schnell vor Ort. Auch die Polizei wurde gerufen.

15.20 Uhr: Polizei bekommt Unterstützung aus NRW

Die Polizei, die über den Tag verteilt mit ungefähr 1000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz ist, hat weitere 30 Einsatzkräfte zur Verstärkung bekommen. Die Hundertschaftsbeamten kommen aus einer anderen NRW-Stadt - „nicht, weil es eine akute Gefahrensituation gibt, sondern zu Reserve, einfach weil es so voll ist“, sagt Einsatzleiter Frank Wißbaum.

Vor allem der Ansturm auf den Aachener Weiher schon am Vormittag kam auch für die Polizei etwas überraschend. Trotz der Menschenmassen sei die Situation am Weiher aber entspannt und friedlich.

14.55 Uhr: Luxemburger Straße teils für Verkehr gesperrt

Der Verkehr auf der Luxemburger Straßen wurde in Teilen für den Verkehr gesperrt. Aufnahmen einer der Verkehrswebcam der Stadt am Barbarossaplatz zeigen, dass auch die Zufahrt von der Neuen Weyerstraße über den Barbarossaplatz nicht mehr möglich ist. In Fahrtrichtung stadteinwärts können Autofahrer auf der Luxemburger Straße nur noch bis zur Hans-Carl-Nipperdey-Straße fahren. Laut den Verkehrsdaten von Straßen.NRW stehen Autofahrer hier rund 20 Minuten im Stau.

Aufnahme der Verkehrswebcam am Barbarossaplatz gegen 15 Uhr.

Aufnahme der Verkehrswebcam am Barbarossaplatz gegen 15 Uhr.

14.30 Uhr: Zülpicher Straße derzeit deutlich leerer als heute früh

Die Zülpicher Straße ist inzwischen deutlich leerer als noch heute früh, vielleicht ein Drittel der Menschen vom Morgen feiert derzeit noch dort. Doch wie schwankend die Lage ist, zeigt sich bei einem Blick zum Eingang Roonstraße: Dort strömen schon wieder munter Menschen ins Kwartier Latäng. Die Stadt, sagt sie auf KStA-Nachfrage, reagiert beim Öffnen und Schließen der Zugänge flexibel auf die Menge der Menschen.

Sicher ist: Nur von der Luxemburger Straße gelangt man Stand jetzt auf die offizielle Entlastungsfläche Uniwiese.

Die Zülpicher Straße gleicht in jedem Fall jetzt schon einer Müllhalde. Überall fliegen leere Kurze, Becher, Plastiktüten sowie Teile von Kostümen und Jacken herum. Auch zerbrochene Glasflaschen pflastern die Straße. 

Glasflaschen und anderer Müll liegen vor dem Zugang zur Zülpicher Straße.

Glasflaschen und anderer Müll liegen vor dem Zugang zur Zülpicher Straße.

14.20 Uhr: Erste Bilanz der Polizei: Bisher kaum nennenswerte Zwischenfälle

Bislang gab es kaum Straftaten oder nennenswerte Zwischenfälle im Zülpicher Viertel. Einsatzleiter Frank Wißbaum berichtet von je einem „niedrigschwelligen“ Sexualdelikt, einer Körperverletzung, einem Widerstand gegen Polizisten – und mehreren betrunkenen als Hasen kostümierte junge Männer auf E-Scootern, die man aus dem Verkehr gezogen habe.

Polizeibeamte stehen auf der Zülpicher Straße

Bislang gab es kaum Straftaten oder nennenswerte Zwischenfälle im Zülpicher Viertel

14.10 Uhr: Südbahnhof zur Sicherheit gesperrt

Der Südbahnhof ist derzeit gesperrt, alle Zügen fahren durch, niemand kann aussteigen, damit das Zülpicher Viertel nicht noch voller wird. Die Bundespolizei hat den Bahnsteig geräumt.

14.09 Uhr: Platz für weitere 10.000 Menschen auf der Uniwiese

Nachdem die Polizei kurz nach Mittag gesagt hatte, die Uniwiese sei voll, kommt von dort um 14.09 Uhr die Nachricht, dort sei noch Platz für ungefähr 10.000 Menschen.

14.07 Uhr: Karnevalisten wollen am Nachmittag Solidarität mit Jüdinnen und Juden zeigen

Um 16 Uhr wollen spontan rund 30 Karnevalisten in vollem Ornat aus Solidarität mit Jüdinnen und Juden vor der Synagoge auf der Roonstraße demonstrieren. Anlass ist ein angeblicher Vorfall auf der Zülpicher Straße heute Vormittag: Vor „Oma Kleinmann“ soll laut einem Medienbericht ein Mann Nazi-Parolen gerufen haben. Beweise dafür sind bislang nicht bekannt.

Eine Kerze aufgestellt von der Kölner Oberbürgermeisterin Reker steht vor der Synagoge in der Roonstrasse zum Gedenken an die Opfer der Hamas.

Eine Kerze aufgestellt von der Kölner Oberbürgermeisterin Reker steht vor der Synagoge in der Roonstrasse zum Gedenken an die Opfer der Hamas.

Die Polizei gehe den Hinweisen nach, habe aber Stand jetzt keine eigenen Erkenntnisse zu diesem mutmaßlichen Vorfall, sagt Einsatzleiter Frank Wißbaum dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

13.53 Uhr: Raum um den Aachener Weiher füllt sich

Immer mehr Menschen strömen jetzt auch in Richtung Aachener Weiher und feiern im Hiroshima-Nagasaki-Park, da die Ausweichfläche auf der Uniwiese derzeit voll ist. Hier gibt es zumindest noch genug Platz zum Feiern und Schunkeln.

13.50 Uhr: Hilfsdienste mussten auf Heumarkt und Alter Markt 15 Mal eingreifen

Auf Heumarkt und Alter Markt ist der Malteser Hilfsdienst im Einsatz, im weiteren Bereich der Altstadt die Johanniter-Unfall-Hilfe, außerdem die DLRG (aus Köln-Dünnwald). Insgesamt 213 Einsatzkräfte sind unterwegs. Die Zahl der Hilfeleistungen lag um 13 Uhr bei 15, drei Patienten und Patientinnen wurden zum Transport in ein Krankenhaus an den Rettungsdienst der Stadt Köln übergeben, davon eine Person mit Notarzt.

Der Koordinierungsstab ist, so heißt es von der Stadt, mit dem bisherigen Verlauf des 11.11. zufrieden. Der Verlauf der letzten Stunden entspreche dem Sicherheitskonzept. Zahlen für das Zülpicher Viertel werden in einer späteren Bilanz-Meldung nachgereicht.

13.38 Uhr: Streetworker versorgen 36 Jugendliche auf ihrer ersten Runde

Der erste Rundgang von Lasse Golob, Lisa Gindler und Uwe Schärpf ist kurz nach 13 Uhr beendet. Die drei arbeiten als Streetworker und sind am 11.11. rund um das Zülpicher Viertel unterwegs. Ihr Aufgabengebiet: sich vor allem um die vielen Minderjährigen zu kümmern, die hier feiern – und teilweise auch abstürzen. Bis 20 Uhr sind sie heute im Einsatz und verteilen Snacks, Wasser und Taschentücher an jene, die zu viel Alkohol getrunken haben.

36 Jugendliche haben sie in ihrer ersten Runde versorgt. Ihr Erscheinen kommt bei den Jugendlichen bisher super an. „Ich küsse deine Augen“, sagt ein Jugendlicher zu Golob, als er ihm ein Wasser überreicht.

13.22 Uhr: Zugang zur Zülpicher wieder geöffnet

Es gibt wieder größere Lücken zwischen den Menschen auf der Zülpicher Straße.

Es gibt wieder größere Lücken zwischen den Menschen-Gruppen auf der Zülpicher Straße.

Der Zugang zur Zülpicher Straße ist, so heißt es, aktuell wieder offen. Der Andrang an der Dasselstraße hat offenbar ein wenig nachgelassen, voll ist es weiterhin rund um den Zülpicher Platz. Einen großen Teil der Jecken zieht es aktuell auf die Luxemburger Straße, außerhalb des von der Stadt Köln kontrollierten Bereichs.

13.14 Uhr: OB Reker entzündet vor der Synagoge eine Kerze

Henriette Reker zündet vor der Synagoge in der Roonstraße eine Kerze an, nachdem sie zuvor am Gottesdienst teilgenommen hat. Die Synagoge sei heute am Schabbat nicht so gut besucht wie gewöhnlich. Es habe Ängste bei Jüdinnen und Juden gegeben, unbeschadet zur Synagoge in unmittelbarer Nähe zum Feier-Hotspot Zülpicher Straße zu gelangen, so Reker.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, stellt im Beisein von Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, eine Kerze vor der Synagoge in der Roonstrasse zum Gedenken an die Opfer der Hamas auf.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, stellt im Beisein von Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, eine Kerze vor der Synagoge in der Roonstrasse zum Gedenken an die Opfer der Hamas auf.

13.12 Uhr: Auch rechtsrheinisch wird die Session begrüßt

Auch in Porz wird gefeiert.

Auch in Porz wird gefeiert.

Auch in Porz wird gefeiert: Viele Jecken kamen zur Sessionseröffnung in der Porzer Innenstadt. Am Fastelovendsplätzchen haben die Poorzer Nubbele in Zusammenarbeit mit dem Festausschuss Porzer Karneval (FAS) im Beisein von Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller und ihren Stellvertretern Lutz Tempel und Thomas Werner um 11.11 Uhr den Startschuss für die neue Session gegeben.

13.10 Uhr: Mehrere tausend Jecke starten im Tanzbrunnen in die Session

Sessioneröffnung auch im Tanzbrunnen: Ein prall gefülltes Bühnenprogramm im Tanzbrunnen in Deutz hat mehrere tausend Jecke mit vielen kölschen Klassikern durch den Tag begleitet. Die Feiernden erwarteten acht Stunden Live-Musik. Zu den insgesamt 22 Programmpunkten zählten unter anderem Brings, Kasalla, Cat Ballou.

12.000 Jecke feierten friedlich, teilweise mit Kinderwagen (es gab sogar ein Wickelzelt).Peter Brings musste beim Auftritt passen, weil er keine Stimme mehr hat. Seine Kollegen rockten die Bühne, während er mit Moderator Linus sich den Auftritt hinter der Bühne anschaute.

13.04 Uhr: Warum Peter Brings am 11.11. nur tanzt und nicht singt

„Ich stehe an der Bühne und will raus, aber ich darf nicht, da blutet einem schon das Herz, aber die Jungs machen das super“, krächzt Peter Brings ins Telefon. Kurz vor dem 11.11. haben sich die Stimmbänder des Frontmans der Kölner Rockband entzündet – „zur absoluten Unzeit, aber es gibt weitaus Schlimmeres, da muss man ja nur die Nachrichten lesen“, sagt der Sänger. Bei den Gigs am 11.11. – in Koblenz, am Heumarkt, im Tanzbrunnen, im Dorint und in der Kölnarena – springen Bruder Stephan Brings und Keyboarder Kai Engel als Sänger ein.

Peter Brings steht nicht nur hinter der Bühne und schaut zu – er erklärt am Mikro auch kurz und heiser, warum er nicht singen kann – und tanzt zwischendurch ein bisschen mit. „Meistens bleiben Musiker, die krank sind, einfach zu Hause“, sagt Gitarrist Harry Alfter. „Dass der Frontman trotzdem auf die Bühne kommt und mittanzt, hat es wohl so auch noch nicht gegeben.“ Die Jecken wissen es zu schätzen – sie feiern die Band und ihren kranken Sänger frenetisch.

Auch Aliens feiern auf dem Heumarkt.

Auch Aliens feiern auf dem Heumarkt.

13 Uhr: „Es war noch nie so schlimm vor der Heumarkt-Bühne“

Der Platz vor der Heumarkt-Bühne ist komplett überfüllt. „Wir kommen seit zehn Jahren hierher. Es war noch nie so schlimm“, sagt Sandra. Sie steht mit ihren drei Freundinnen Sabine Nina und Sonja vor dem Eingang zum Front-of-Stage-Beteich. Daneben eine als Kühe verkleidete Gruppe, auch die beschweren sich, dass es zu voll sei und zu wenig Toiletten gebe. Sonst hätten sie in der Innenstadt gefeiert, dieses Jahr sind sie wegen der Live-Abends zum Heumarkt gegangen. Begeistert sehen sie nicht aus.

12.45 Uhr: Party-Stimmung auch in der Lanxess-Arena

Am Vormittag des 11.11. hat die Lanxess-Arena vor allem das junge Karnevalspublikum zum Feiern empfangen. Während am Nachmittag die Veranstaltung „Elfter im Elften“ an den Start geht, leitet „Die Jecke 11“ bereits ab 09:45 Uhr mit rund 4000 Partygästen in Feierlaune die neue Karnevalssaison ein.

12.25 Uhr: Streckenabschnitt wegen Personen im Gleis gesperrt

Zwischenzeitlich hatten sich unbefugte Personen im Gleisbereich im Raum Köln-West aufgehalten, so dass der Streckenabschnitt gesperrt werden musste. Zwar sind die Personen nicht mehr vor Ort, es könne aber in der Folge noch immer zu Verspätungen und Teilausfällen kommen, so die Bahn auf X (ehemals Twitter). 

Am Deutzer Bahnhof, dicht bei der Lanxess-Arena, wo auch heute gefeiert wird, ist an den Gleisen viel Betrieb.

Am Deutzer Bahnhof, dicht bei der Lanxess-Arena, wo auch heute gefeiert wird, ist an den Gleisen viel Betrieb.

Nach wie vor reisen immer noch viele Menschen aus der Umgebung nach Köln mit der Bahn an. Am Bahnhof Deutz warten viele verkleidete Jecken auf ihre Bahn zum Hauptbahnhof. Der Bahnsteig ist voll, viele Menschen haben ein Kölsch in der Hand.

12.22 Uhr: „Für Nazi-Sprüche ist kein Platz in Köln“

Laut Polizei geht man Hinweisen auf Nazi-Parolen auf der Zülpicher Straße nach. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn dazu: „Konfetti ist bunt und nicht braun! Der Karneval steht an der Seite aller Jüdinnen und Juden, die fester Teil unserer Gesellschaft und des Kölner Karnevals sind. Für rechte Gesinnung und Nazi-Sprüche ist hingegen kein Platz in Köln.“

12.20 Uhr: Auch die Uniwiese ist voll

Laut Polizei ist mittlerweile auch die Ausweichfläche auf der Uniwiesen voll. Viele Jugendliche seien sehr betrunken, aber von besonderen Vorkommnissen wusste die Kölner Polizei noch nichts zu berichten. „Es ist unfassbar. Wir haben schon bei der Anfahrt gesehen, die Stadt ist proppevoll", sagt Wolfgang Baldes von der Polizei.

Und weiter: „Wir haben auch schon Bilder vom Aachener Weiher und dem Hügel dort gesehen, die mittlerweile auch sehr gefüllt sind. Ich sag’ mal so: Wenn man jetzt noch in die Stadt will, sollte man sich sehr gut überlegen, ob man ins Zülpicher Viertel geht.“

Ein Betrunkener wird auf der Zülpicher Straße betreut.

Ein Betrunkener wird auf der Zülpicher Straße betreut.

12.07 Uhr: Party im Freien am Chlodwigplatz

Der Chlodwigplatz am Mittag ist mit Menschen gefüllt.

Der Chlodwigplatz am Mittag ist mit Menschen gefüllt.

Die Feiernden haben gegen Mittag Glück mit dem Wetter: Der Himmel über der Severinstorburg ist strahlend blau, die Party findet auf dem Chlodwigplatz – im Freien – statt. Ein paar Meter weiter ist auch der Severinskirchplatz prall gefüllt. Die Leute genießen das Feiern auf der Straße. Laut Rettungsdienst ist die Lage noch sehr ruhig.

12.05 Uhr: Dreigestirn auf der Bühne am Heumarkt: „Einfach nur ein Träumchen“

Das Dreigestirn um Sascha Klupsch als Prinz Sascha I., Werner Klupsch als Bauer Werner und Friedrich Klupsch als Jungfrau Frieda, stand pünktlich um 11.11 Uhr mit auf der Bühne am Heumarkt und läutete die neue Session ein.

„Wir haben einfach unheimlich viel Bock und haben uns gefreut, jetzt endlich loszulegen“, erzählt Prinz Sascha anschließend. Friedrich Klupsch sieht das ähnlich: „Unbeschreiblich, das sind die Momente, denen man entgegenfiebert.“ Und auch Bauer Werner zeigte sich begeistert: „Das ist einfach nur ein Träumchen, dass wir hier zusammen stehen dürfen.“

11.57 Uhr: Angespannte Stimmung vor dem Chlodwig Eck

Um kurz vor 12 Uhr ist die Stimmung vor dem Chlodwig Eck etwas aufgeheizt. Die Menge drückt sich Richtung Eingang, die Security-Männer geben lautstark Anweisungen: „Zurück, zurück“.

Wer sich Richtung Eingang schiebt, ist in der Menge nicht auszumachen. Die Mitarbeiter der Security wirken konzentriert und angespannt.

Angespannte Stimmung in der Schlange vor dem Chlodwig Eck in der Südstadt.

Angespannte Stimmung in der Schlange vor dem Chlodwig Eck in der Südstadt.

11.50 Uhr: Reaktionen von Bürgerverein und Bezirksbürgermeister

„Unsere Befürchtung ist, dass außer der abgesperrten Fläche an der Uniwiesen der Rest des Grüngürtels in Richtung Aachener Weiher auch noch in Mitleidenschaft gezogen wird“, sagt Klaus Adrian, Anwohner und Mitglied des Bürgervereins Rathenauplatz. „Das ist ja nicht im Sinne des Erfinders“, sagt er.

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke hält die Uniwiesen, die schon seit 9 Uhr als Ausweichfläche offen sind, für den Hauptmagneten. Dadurch habe sich der Andrang innerhalb der vergangenen zwei Jahre verdoppelt, so Hupke. „Die Uniwiesen sind zu einem Festivalgelände geworden. Die Polizei spricht von 60.000 Menschen, mit denen sie auf der Wiese rechnet, gegenüber 12.000 oder 15.000 im Zülpicher Viertel“, sagt er. Allein das zeige, dass der Begriff ‚Ausweichfläche‘ falsch sei.

„Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen, die Menge der Besucherinnen und Besucher hat sich enorm gesteigert. Ein Anwohner sagte eben schon zu mir: Die Zülpicher Straße kommt mir wie ein Müllkanal vor, auf dem sich die Menschen einfach nur besaufen.“

11.40 Uhr: Freudiges Getrommel in der Südstadt

Zwischen Chlodwig Eck und Elsa wird mittlerweile auch auf der Straße gefeiert. Das Samba Alegre Trommelensemble aus Bonn heizt die Menge ein.

Das Samba Alegre Trommelensemble aus Bonn heizt die Menge ein.

Das Samba Alegre Trommelensemble aus Bonn heizt die Menge ein.

11.35 Uhr: KVB zu einhundert Prozent ausgelastet – Kurzfristige Änderungen im Betrieb

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen an diesen Tag im besonderen Fokus. Bislang läuft allerdings noch alles glatt. Einige betriebliche Veränderungen sind aufgrund der hohen Auslastung dennoch durchgeführt worden:

Die Stadtbahnen der Linien 1, 7 und 9 durchfahren aufgrund polizeilicher Anordnung die Haltestelle „Heumarkt“ (oberirdisch) ohne Halt. Die Fahrgäste können für den Ein- und Ausstieg die Haltestelle „Neumarkt“ nutzen.

Die Bahnen der Linie 5 werden aufgrund polizeilicher Anordnung ab der Haltestelle „Dom/Hauptbahnhof“ zur Haltestelle „Reichenspergerplatz“ umgeleitet. Die Haltestellen „Rathaus“ und „Heumarkt“ (U-Bahn) werden nicht bedient. Grund hierfür ist die Überfüllung der Platzflächen Alter Markt und Heumarkt.

Die Stadtbahn-Linie 16 ist seit 10 Uhr – wie geplant – getrennt. Die aus dem Süden kommenden Bahnen fahren bis zur Haltestelle „Schönhauser Straße“ auf ihrem regulären Linienweg und werden dann auf den Weg der Linie 17 bis zu deren Endhaltestelle „Severinstraße“ umgeleitet. An der Haltestelle „Chlodwigplatz“ halten diese Bahnen in der U-Bahn.

Aufgrund eines hohen Besucheraufkommens an der WISO-Fakultät werden die Bus-Linien 136 und 146 Seite 10.10 Uhr über die Universitätsstraße und Aachener Straße umgeleitet. Diese Maßnahme war ungeplant, da mit einem solch hohen Aufkommen nicht gerechnet wurde.

11.20 Uhr: Lange Schlange vor der Bagatelle – Detektivinnen sind zu spät aufgestanden

Die Party in der Bagatelle ist im vollen Gange, aber es gibt immer noch genügend Platz. Auf dem Weg in die Südstadtkneipe stellen die Wartenden leere Flaschen auf den Fensterablagen ab. Viel Müll liegt zu den Füßen der Jecken.

Party in der Bagatelle

Party in der Bagatelle: Aber es ist immer noch Platz

Die Detektivinnen Nina und Steffi bilden das Schlusslicht der Schlange vor der Bagatelle. „Wir sind wohl viel zu spät aufgestanden. Mein Wecker ging um 8, da tönte bereits die Sirenen und die Nachbarn haben laut Musik gehört“, sagt Nina (32). „Wir spekulieren darauf, dass wir um 13 Uhr hineinkönnen, wenn die ersten nicht mehr können.“

Aber auch vor dem Laden ist die Stimmung super: Pünktlich um 11.11 Uhr stimmen die wartenden Jecken „Viva Colonia“ an.

Die Detektivinnen Nina und Steffi

Die Detektivinnen Nina (l.) und Steffi bilden das Schlusslicht der Schlange vor der Bagatelle.

11.15 Uhr: Kasalla, Cat Ballou, Klüngelkopp begeistern in der  Lanxess-Arena

Kasalla auf der Bühne in der Arena.

Kasalla auf der Bühne in der Arena.

Auch in der Kölner Lanxess-Arena haben die Jecken pünktlich um 11.11 Uhr wieder den Start in die neue Session gefeiert. Als Kasalla auf die Bühne kommt, erreicht die Stimmung den Siedepunkt. Tausende Jecken hüpfen auf und ab und feiern den Start der neuen Session. Ebenfalls auf der Bühne: Cat Ballou, Klüngelköpp, Paveier und Miljö.

11.11 Uhr: Alaaf! Neue Karnevalssession offiziell eingeläutet

Karnevalisten feiern auf dem Heumarkt den Beginn der Karnevalssaison

Pünktlich um 11.11 Uhr ist die neue Karnevalssession eingeläutet worden.

Unter dem Motto „Wat e Theater – wat e Jeckespill!“ ist pünktlich um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession am Heumarkt eröffnet worden.

Um 11.11 Uhr werden auf der Zülpicher Straße bengalische Fackeln gezündet, die Menge jubelt.

Um 11.11 Uhr werden auf der Zülpicher Straße bengalische Fackeln gezündet, die Menge jubelt.

Auf der Zülpicher Straße werden Bengalos, Feuerwerkskörper und Konfettikanonen gezündet. Es ist extrem voll, weiter klettern Feiernde auf Ampeln und Kästen. Die Security versucht die Kletterer anzusprechen. Der Appell wird ignoriert. Immer wieder knallen Böller. 

Mann klettert auf Straßenlaterne an der Zülpicher

Ein junger Mann klettert auf eine Straßenlaterne an der Zülpicher Straße.

Ein junger Mann klettert auf eine Straßenlaterne an der Zülpicher Straße. Noch trägt er seine Warnweste.

Ein junger Mann kletterte um 11.11 Uhr auf einen Mast der Straßenbeleuchtung, die eigentlich durch Absperrgitter geschützt sein sollte. Er wird mit Bierdosen beworfen. Passiert ist dem Mann, der mit neonfarbener Warnweste hochgeklettert ist und diese dann auszog, nichts – er rutschte die Laterne unbeschadet wieder herunter. Aufgehalten hat ihn aber auch niemand.

Harakiri-Kletter-Aktion an der Zülpicher.

Harakiri-Kletter-Aktion an der Zülpicher. Kurz darauf hat entledigt er sich seiner Oberbekleidung entledigt.

11.05 Uhr: Zulauf zum Einlass an der Uni-Wiese ist weiterhin enorm

Der Zulauf zum Einlass an der Uni-Wiese ist weiterhin enorm. Auch von der KVB-Haltstelle Universität am Aachener Weiher laufen Tausende durch den Inneren Grüngürtel und entlang der Inneren Kanalstraße zu den Uniwiesen. Gleichzeitig warten überall in der Stadt an den Haltestellen noch große Gruppen von Feierenden und wollen ins Zentrum.

Der Zulauf zum Einlass an der Uni-Wiese ist weiterhin enorm

Der Zulauf zum Einlass an der Uni-Wiese ist weiterhin enorm

11 Uhr: Gute Stimmung im Mainzer Hof in der Südstadt – „Das wird hier sicher bis fünf Uhr morgens gehen“

Wirt Yannik Butze vom Mainzer Hof ist leicht angespannt, aber zuversichtlich. „Wenn die ersten fünf Stunden rum sind, wird es entspannt. Stehe seit acht Uhr hier und wird sicher bis fünf Uhr morgens gehen.“

Wirt Yannik Butze vom Mainzer Hof

Wirt Yannik Butze vom Mainzer Hof

10.55 Uhr: Auch Einlass für Alter Markt wird geschlossen

Die Stadt Köln hat auch den Zugang für den Alter Markt geschlossen und schreibt auf X (ehemals Twitter): „Es ist richtig voll in der Stadt. So voll, dass wir jetzt auch den Einlass für den Alter Markt schließen. Die Altstadt ist somit voll! Bitte beachtet, dass wir viele tolle Veedel haben, in denen Karneval gefeiert wird!“

10.50 Uhr: Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Appell an alle Kölnerinnen und Kölner

Oberbürgermeisterin Henriette Reker appelliert an die Kölnerinnen und Kölner: „Von allen Akteurinnen und Akteuren im Kölner Karneval erwarte ich daher ein eindeutiges Bekenntnis gegen Antisemitismus - und klare Zeichen der Solidarität mit Isarel sowie den Jüdinnen und Juden in Köln!“ Ihre Rede vor den versammelten Jecken im historischen Rathaus beendet sie mit: „Dreimol vun Hätze: Auf unseren Karneval: Kölle Alaaf! Auf unser Dreigestirn: Kölle Alaaf! Auf unsere jüdischen Freundinnen und Freunde: Kölle Alaaf und Shalom!“

10.45 Uhr: Party im Mainzer Hof in der Südstadt

Die Party im Mainzer Hof ist in vollem Gange. Wirt Yannik Butze wirbelt herum und gibt der Security Anweisungen. „Die Leute sollen sich nicht vor dem Laden tummeln, sondern sich hinten in der Schlange einreihen.“

Die Party im Mainzer Hof ist in vollem Gange.

Die Party im Mainzer Hof ist in vollem Gange.

10.40 Uhr: Synagoge vor der Roonstraße mit Gittern abgesperrt

Die Polizei hat die Synagoge vor der Roonstraße wie angekündigt mit einer Gitterlinie abgesperrt. Mehrere Mannschaftswagen der Polizei und dunkle Limousinen stehen vor dem Gebäude. Jecke, die am Eingang zur Zülpicher abgewiesen wurden, strömen an der Synagoge vorbei, viele davon, um einen Weg Richtung Uniwiese zu finden.

Synagoge Roonstraße

Die Polizei hat die Synagoge vor der Roonstraße wie angekündigt mit einer Gitterlinie abgesperrt.

10.20 Uhr: Stadt stoppt Einlass zum Heumarkt

Nach dem Einlassstopp für die Zülpicher Straße ist nun auch der Heumarkt voll. Die Stadt Köln teilte über X (ehemals Twitter) mit, den Einlass bis auf Weiteres zu stoppen. „Bitte verteilt euch in der Stadt und feiert in allen Veedeln“, heißt es.

10.10 Uhr: Chlodwig Eck in der Südstadt bereits gut gefüllt

Das Thekenpersonal im Chlodwig Eck ist gewappnet. Die Kneipe ist um kurz nach zehn bereits gut gefüllt. Die Meerjungfrau ist überrascht: „Die Schlange war wirklich sehr, sehr lang“. Linn hat aber keine Angst vor dem Tag: „Ich habe hier meinen Quadratmeter hinter der Theke. Das ist Feiern mit Platz.“

Das Thekenpersonal im Chlodwig Eck

Das Thekenpersonal im Chlodwig Eck

10 Uhr: Kaum noch Durchkommen auf der Zülpi – Straßen bereits zugemüllt

Die Zülpicher Straße ist bereits brechend voll. Auf dem Platz vor der Kirche, Roonstraße, kommt man nicht mehr durch. Feiernde klettern auf Ampeln und Stapel von Absperrungen. Ansonsten ist die Stimmung friedlich, wenn auch offensichtlich betrunken.

Auch nach Süden hin ist die Straße komplett voll. So voll war sie im Vorjahr erst um 12 Uhr. Es liegt bereits viel Müll auf den Straßen: Pittermännchen, Kurze, Dosen. Es ist laut, es wird gegrölt.

Feiernde vor der Straße an der Roonstraße

Andrang auf der Zülpi: Auf dem Platz vor der Kirche, Roonstraße, kommt man nicht mehr durch

Müll auf der Zülpi

Müll auf der Zülpi

9.55 Uhr: Designiertes Dreigestirn unterschreibt Sessionsverträge im Historischen Rathaus

Jetzt ist es offiziell: Das designierte Kölner Dreigestirn hat am Samstagmorgen im Historischen Rathaus die Sessionsverträge unterschrieben.

Das designierte Kölner Dreigestirn am Samstagmorgen im Historischen Rathaus

Das Dreigestirn hat die Sessionsverträge unterschrieben.

Die Sessionsverträge 2024

Die Sessionsverträge 2024 sind unterschrieben.

9.38 Uhr: Lange Schlangen in der Südstadt

Die Schlange vor der Kneipe Ubierschänke in der Südstadt reicht bis auf die Straße. Die Kneipe öffnet erst um 10 Uhr.

Die Schlange vor dem Chlodwig Eck reicht bis nur wenige Häuser vor der Ubierschänke. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, spielen Alex und Simon Heilbronn Badminton auf der Straße.

Schlange vor Ubierschänke

Schlange vor Ubierschänke

Die Schlange vor dem Chlodwig Eck

Die Schlange vor dem Chlodwig Eck ist lang.

9.35 Uhr: Zugang zur Zülpicher Straße ist bereits dicht

Die Zülpicher Straße ist bereits voll, bis auf Weiteres sind alle Zugänge gesperrt. Alle Jecken werden laut der Stadt Köln gebeten, in anderen Veedeln zu feiern. 

Die Polizei fordert die jungen Menschen per Lautsprecherdurchsage dazu auf, die Ausweichfläche an den Uniwiesen zu nutzen. Einige pilgern in die Richtung, andere bleiben vor dem Zugang – offenbar in der Hoffnung, doch noch ins Zülpicher Viertel zu gelangen.

Sperrung der Zülpicher Straße

Die Zülpicher Straße ist bereits voll, bis auf Weiteres sind alle Zugänge gesperrt.

9.30 Uhr: Gedränge an den Bahnsteigen – Linie 16 fährt nur noch unregelmäßig

Am Morgen gibt es Gedränge von Feierenden, die auf die Linie 16 warten. Hunderte Menschen würden verzweifelt auf den Transport in Richtung Innenstadt warten, berichtet ein Feiernder. Der Grund für die Verzögerungen laut KVB: eine technische Störung in Wesseling. Die verspäteten Bahnen sollten „schnellstmöglich wieder nach Fahrplan“ eingesetzt werden.

9.25 Uhr: Beim Feiern auf dem Heumarkt kennengelernt

Jahrestag für Ivonne, Carsten, Gaby und Jasmin: Sie haben sich vor genau acht Jahren auf dem Heumarkt beim Feiern kennengelernt. „An dieser Stelle, deswegen feiern wir jedes Jahr hier“, sagen sie. Während Gaby aus Nippes kommt, sind die anderen aus Lünen und Langerwehe bei Aachen angereist. „Man trifft beim Feiern jedes Jahr tolle Menschen - und es kommt immer anders, als man denkt“, meint sie.

Ivonne, Carsten, Gaby und Jasmin haben sich am 11.11.2015 beim Feiern an dieser Stelle kennengelernt.

Ivonne, Carsten, Gaby und Jasmin haben sich am 11.11.2015 beim Feiern an dieser Stelle kennengelernt.

9.20 Uhr: Massenandrang auf der Zülpicher Straße

Fast zwei Stunden dauert es noch bis zur Sessionseröffnung und bereits jetzt platzt das Kwartier Latäng fast aus allen Nähten. Tausende Jecken belagern bereits die Zülpicher Straße.

Unzählige Menschen feiern den 11.11. zum Beginn der neuen Karnevalssaison auf der Zülpicher Straße.

Auf der Zülpicher Straße ist es bereits jetzt voll. Dabei sind es noch gut zwei Stunden bis zur Sessionseröffnung.

9 Uhr: Hauptbahnhof ist voll – Feiernde machen sich auf den Weg in Richtung Südstadt

Um kurz vor 9 Uhr ist der HBF schon rappellvoll. In der Halle, am U-Bahn-Gleis der Linie 16 Richtung Südstadt sowie vor dem Dom ist absoluter Massenandrang.

Feiernde fahren in Richtung Barbarossaplatz/Südstadt

Feiernde fahren in Richtung Barbarossaplatz/Südstadt

Leon Stein aus Regensburg ist mit seinen Freunden aus München angereist. Zehn Stunden Zugfahrt haben die Freunde auf sich genommen, um am 11.11. dabei zu sein. Am HBF angekommen wissen sie noch nicht genau, wohin es gehen soll.

Leon Stein und seine Freunde aus München.

Leon Stein (l. u.) aus Regensburg ist mit seinen Freunden aus München angereist.

8.45 Uhr: Alter Markt füllt sich minütlich

Auf dem Alter Markt stehen einige versprengte Grüppchen, die Grills der Imbissbuden laufen bereits heiß. Man hört oft niederländische Worte oder schwäbischen Dialekt. Es füllt sich minütlich.

Auch der Alter Markt füllt sich bereits

Blick auf den Alter Markt um 8.45 Uhr

11. November: 8.30 Uhr: Jeckes Treiben auf der Domplatte

Auf der Domplatte hat das jecke Treiben bereits begonnen. Die Warteschlange vom Gaffel am Dom reicht - passenderweise - bereits bis zum Wartesaal am Dom.

Es sind viele Touristinnen und Touristen in der Stadt, der ein oder andere lässt sich zu einem Helau verleiten. Aus den Niederlanden ist eine Gruppe junger Frauen angereist. „Wir kommen aus der Nähe von Aachen“, sagen sie in gebrochenem Deutsch. „Wir wollen auf die... Alte Markt?“ Fast. Den Weg finden sie sicher von selbst.

Eine Gruppe Frauen in Kuhkostümen

Die Innenstadt füllt sich. Diese Kuhherde ist extra aus den Niederlanden angereist.

16 Uhr: Ein besonderer Schutz für die Synagoge

Eine besondere Herausforderung ergibt sich in diesem Jahr außerdem aus dem Umstand, dass im Kwartier Latäng auch die größte Kölner Synagoge liegt. Sie werde angesichts der vielen antisemitischen Straftaten seit den Terroranschlägen auf Israel mit Gittern abgesperrt und besonders gesichert.

Polizei-Einsatzleiter Frank Wißbaum appelliert an alle Feiernden, Kostüme auf die derzeitige Krisensituation abzustimmen und zum Beispiel auf echt aussehende Waffenattrappen zu verzichten. „Ich male mir gar keine Bilder aus, dass irgendwer mit einer Scheinwaffe alkoholisiert vor der Synagoge herumläuft und ‚Free Palästina‘ ruft“, sagt Wißbaum. Wer jetzt meine, eine Verkleidung als Terrorist haben zu müssen, der sei offensichtlich „nicht in der Lage, die Tagesschau abends zu sehen“.

Außenansicht der Synagoge in Köln. Vor dem Gebäude steht ein Streifenwagen der Polizei.

Am Freitagnachmittag sind die Zäune rund um die Synagoge in Köln noch nicht aufgebaut. Das soll laut Polizei erst am Morgen des 11.11 passieren.

15.30 Uhr: Aufbau im Kwartier Latäng – Stadt bereitet sich auf Ansturm vor

Der Ansturm am 11.11. wird riesig sein. Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Köln erwarten Zehntausende Jecken aus der ganzen Republik in Köln. Der Hotspot der Feiernden wird auch in diesem Jahr wieder das Kwartier Latäng sein. Am Freitag (10. November) sind die Aufbauarbeiten in vollem Gange.

Aufbau Zülpicher Straße am 10.11.

Zäune stehen auf der Zülpicher Straße bereit.

Aufbau 10.11. Zülpicher Straße

Dixi-Toiletten sind an der Haltestelle Zülpicher Platz aufgestellt worden.

Und auch auf den Uni-Wiesen, die auch in diesem Jahr wieder als Ausweichfläche genutzt werden, wird aufgebaut. Bereits seit Beginn der Woche wurden hier Bodenplatten verlegt. Bei den Abdeckungen handelt es sich um Schutzplatten, mit denen beispielsweise auch der Rasen im Rhein-Energie-Stadion bei Konzerten geschützt wird.

Uniwiesen am 10.11.

Die Bodenplatten auf den Uni-Wiesen sind großflächig verlegt worden.

14 Uhr: Kamelle oder Strüssjer, Kneipe oder Straße – Welcher Karnevalstyp sind Sie?

Jeder Jeck ist anders, feiern können wir trotzdem oder gerade deswegen am besten alle zusammen. „Wat e Theater - Wat e Jeckespill“ lautet das aktuelle Motto. Wie setzen Sie es um? Stimmen Sie für ihre Favoriten in der heißen Karnevalsphase und sehen Sie, wie die anderen Jecken abgestimmt haben.

12.30 Uhr: Blaue-Funken-Präsident Björn Griesemann im Podcast-Gespräch

Blaue-Funken-Präsident Björn Griesemann war beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu Gast und hat im Podcast über die anstehende Sessions-Eröffnung gesprochen und dabei auch die Frage beantwortet, ob irgendwann auch mal Frauen Teil der Gesellschaft werden könnten.

Außerdem sprach Griesemann über die Feiernden im Kwartier Latäng und kommt zu dem Schluss: „Was auf der Zülpicher Straße stattfindet, ist kein Karneval.“

12.20 Uhr: Hilfe bei sexueller Belästigung am 11.11. – das ist das Projekt Edelgard

Karneval in Köln, das heißt vor allem viele Menschen, enges Schunkeln und Bützen. Doch was, wenn andere einem näher kommen, als man möchte? Wohin können sich Frauen und Männer wenden, die bedrängt werden? Zum Beispiel an Edelgard. Das Projekt richtet sich an alle, die sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum erfahren.

Das sind in den allermeisten Fällen Frauen und Mädchen, selbstverständlich können sich aber auch Männer melden. Zu Karneval sind besonders viele Helferinnen in der Stadt im Einsatz. Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier.

12.15 Uhr: Querbeat und Peter Brings machen klar: „Kein Kölsch für Nazis“

Die bekannte Kölner Band Querbeat hat gemeinsam mit Brings-Frontmann Peter Brings und dem Kölner Rap-Duo Lugatti & 9ine einen neuen Song, pünktlich vor Sessionsstart, veröffentlicht, der eine klare Message vertritt: „Kein Kölsch für Nazis“.

11 Uhr: Unser Quiz zum Karneval – Sind Sie ein echter Jecksperte?

Die Karnevalssession startet! Die fünfte Jahreszeit soll schon den einen oder anderen Kulturschock für Touris bewirkt haben. Wer rechnet schon damit, dass Männer, die Rücken an Rücken ihre Hintern aneinander drücken und im Takt schunkeln, zum guten Ton in einer pompösen Festhalle wie dem Gürzenich gehören. Wie gut kennen Sie sich im Karneval aus?

Wissen Sie etwa, wann zum ersten Mal Frauen im Rosenmontagszug mitgehen durften? Testen Sie zum Start der Session, ob Sie Jecksperte sind!

10.20 Uhr: Auch KVB rüstet sich für den 11.11.

Die KVB rechnet zum Sessionsauftakt am 11.11. mit einem hohen Fahrgastaufkommen. Deswegen ändert das Verkehrsunternehmen die Taktung ihrer Bahnen. 

Hier gibt es eine Übersicht darüber, wie die KVB-Linien am Samstag verkehren.

9.45 Uhr: In diesen Kölner Kneipen bleibt am 11.11. das Licht aus

Immer mehr Kneipen bleiben zum Kölner Sessionsauftakt am 11.11. im Kwartier Latäng und im sonstigen Stadtgebiet zu. Personalmangel, Sicherheitsrisiko, Minusgeschäft – die Gründe für diese Entscheidung sind vielfältig.

Wir haben uns bei den Kölner Wirten umgehört, die am Samstag ihre Schotten dicht halten.

9.25 Uhr: In diesen Kölner Kneipen wird der 11.11. gefeiert

„Jommer in en andere Kaschämm“, singen die Höhner und beschreiben damit recht treffend den beliebten Kneipenkarneval in Köln. Das feierwütige Volk schunkelt, singt und tanzt und zieht weiter in die nächste Kneipe.

Doch in welchen Kneipen wird überhaupt gefeiert? An dieser Stelle geben wir einen Überblick über beliebte Kölner Karnevals-Kaschemmen, die sich auf jecke Gäste freuen. 

9.15 Uhr: So sieht das Sicherheitskonzept rund um das Kwartier Latäng aus

Der 11.11. ist in jedem Jahr eine ganz besondere Herausforderung für die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Köln. Doch in diesem Jahr ist die Lage aufgrund mehrerer Faktoren nochmal verschärft.

Mit 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften will die Stadt Köln den erwarteten Ansturm zum Karnevalsauftakt kontrollieren. Da der Tag diesmal auf einen Samstag fällt, wird mit einem Massenandrang von Partytouristen aus der ganzen Republik gerechnet.

Sicherheitskonzept Kwartier Latäng am 11.11.

Sicherheitskonzept Kwartier Latäng am 11.11.

Die Uniwiesen werden wie an Weiberfastnacht wieder als Überlauffläche dienen. So soll Platz für alle sein, falls die Zülpicher Straße erwartungsgemäß am späten Vormittag volllaufen wird.

8.45 Uhr: 11 Fehler, die Sie im Kölner Kneipen-Karneval nie machen sollten

Wer nicht aus Köln kommt und meint, Karneval sei nur feiern und verkleiden, der begeht schon den ersten Fehler. Doch es gibt noch viele weitere Fettnäpfchen, in welche sogenannte Imis tappen können. 

Es ist zum Beispiel ein großer Irrtum zu glauben, ein Kaffee reiche schon, um morgens auf Betriebstemperatur zu kommen. Diese und noch weitere – natürlich nicht ganz ernst gemeinten – Fehler gibt es hier zu lesen.

8.15 Uhr: Erneute Debatte um Pferde beim Rosenmontagszug losgetreten

Das Thema Pferde im Rosenmontagszug erhitzt seit Jahren viele Gemüter. Jetzt haben Tierschützer einen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben.

Es könne „mit dem Geist des Karnevals nicht vereinbar sein, der doch Spaß und Heiterkeit bringen soll“, dass Pferde „in diesem Zug inmitten von Lärm, Menschenmassen, fliegenden Gegenständen und engen Gassen“ mitlaufen müssen

8 Uhr: Das hilft gegen die Kater-Kopfschmerzen

Wer am Samstag viel trinkt, wird am Sonntag vermutlich von Kopfschmerzen geplagt: Wir erklären, wie ein Kater entsteht – und wie man ihn loswird.

Bei Kater-Kopfschmerzen sollte man zum Beispiel besser keine Schmerztablette mit dem Wirkstoff Paracetamol nehmen. Davor warnt die Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“.

10. November, 7 Uhr: Brings und Miljö geben Wechsel zu neuem Label bekannt

Wie am Donnerstag (9. November) bekannt wurde, sind die beiden Kölschrock-Bands Brings und Miljö beim neuen Musiklabel Madizin Music unter Vertrag genommen worden. Von „zwei Legenden aus der Domstadt“ ist gar die Rede, die zuletzt bei Universal ihre Singles und Alben veröffentlicht hatten.

„Es geht endlich wieder los für Brings! Wir freuen uns auf eine rockige Zukunft bei unserer neuen musikalischen Heimat. Die kölschen Jungs haben wieder ein Zuhause“, freut sich Peter Brings auf die Zusammenarbeit.

KStA abonnieren